Am Zoo werden künftig wohl Parkgebühren fällig
Verkehr Die Stadt legt ein Konzept vor, wie der Verkehr rund um Tierpark und den Botanischen Garten gelenkt werden soll
Augsburg Die Stadt denkt konkret darüber nach, auf den Parkplätzen von Zoo und Botanischem Garten künftig Gebühren zu verlangen. Ziel sei, Besucher mit Autos verstärkt zu den kostenlosen Ausweichparkplätzen in der Umgebung zu lenken und einen Anreiz für die Nutzung von Bus und Fahrrad zu schaffen. Den Bau eines Parkdecks, wie ihn die SPD zuletzt gefordert hatte, lehnt Baureferent Gerd Merkle (CSU) ab. Für die etwa 25 Tage im Jahr, an denen mehr als 5000 Besucher kommen und die Parkplätze deutlich überfüllt sind, rechne sich der Bau eines Parkhauses nicht. Die Parksituation an Zoo und Botanischem Garten, wo insgesamt 868 Parkplätze zur Verfügung stehen, ist seit Jahren ein Thema. Im vergangenen Frühjahr machten Anwohner im Spickel ihrem Unmut Luft – an Wochenenden seien Zufahrtsstraßen verstopft und Grundstückszufahrten zugeparkt. Weil die Situation durch die Sperrung der Kaufbachbrücke in diesem Jahr noch verschärft wurde, reagierte die Stadt mit deutlichen Maßnahmen – bei Überfüllung der Parkplätze wurden Autofahrer von Ordnungskräften frühzeitig an Absperrungen abgefangen, Wohnstraßen waren nur für Anlieger offen, die Stadtwerke gaben sonntags die Nutzung der Zoolinie 32 gratis frei. Kommendes Jahr soll es den Gratis-Bus, dessen Fahrgastzahlen hinter den Erwartungen zurückblieben, nicht mehr geben, weil die Baustelle an der Kaufbachbrücke beendet sein wird. Dauerhaft will die Stadt das Thema mit einem erweiterten Konzept angehen. Künftig könnten die Zu- und Abfahrten der Parkplätze mit Schranken versehen werden, heißt es in einem Vorschlag des Baureferats, über den die Stadträte des Bauausschusses am kommenden Mittwoch beraten werden. Denkbar sei eine Parkgebühr von drei Euro pro Tag. Sie solle, so heißt es in dem Papier, nicht zu hoch sein, um keinen Ausweichverkehr in Wohngebiete zu provozieren, dürfe aber auch nicht zu niedrig sein, wenn ein Anreiz zum Ausweichen geschaffen werden solle. Mit den Einnahmen aus den Parkgebühren soll eine Reihe von Maßnahmen finanziert werden, mit denen der Verkehr gelenkt wird. Dazu zählt etwa ein Parkleitsystems rund um den Zoo. Vom Verkehrsleitsystem, dasfür die Innenstadt erarbeitet wird und bis Ende 2020 starten soll, wäre das Zoo-System unabhängig. Die Kosten des Gesamtpakets sind laut Stadt unklar. 100 000 Euro dürften für Schranken und Zahlautomaten an den Parkplätzen sowie für die Planungen für ein Parkleitsystem fällig werden.