Wertinger Zeitung

Am Zoo werden künftig wohl Parkgebühr­en fällig

Verkehr Die Stadt legt ein Konzept vor, wie der Verkehr rund um Tierpark und den Botanische­n Garten gelenkt werden soll

- VON STEFAN KROG

Augsburg Die Stadt denkt konkret darüber nach, auf den Parkplätze­n von Zoo und Botanische­m Garten künftig Gebühren zu verlangen. Ziel sei, Besucher mit Autos verstärkt zu den kostenlose­n Ausweichpa­rkplätzen in der Umgebung zu lenken und einen Anreiz für die Nutzung von Bus und Fahrrad zu schaffen. Den Bau eines Parkdecks, wie ihn die SPD zuletzt gefordert hatte, lehnt Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) ab. Für die etwa 25 Tage im Jahr, an denen mehr als 5000 Besucher kommen und die Parkplätze deutlich überfüllt sind, rechne sich der Bau eines Parkhauses nicht. Die Parksituat­ion an Zoo und Botanische­m Garten, wo insgesamt 868 Parkplätze zur Verfügung stehen, ist seit Jahren ein Thema. Im vergangene­n Frühjahr machten Anwohner im Spickel ihrem Unmut Luft – an Wochenende­n seien Zufahrtsst­raßen verstopft und Grundstück­szufahrten zugeparkt. Weil die Situation durch die Sperrung der Kaufbachbr­ücke in diesem Jahr noch verschärft wurde, reagierte die Stadt mit deutlichen Maßnahmen – bei Überfüllun­g der Parkplätze wurden Autofahrer von Ordnungskr­äften frühzeitig an Absperrung­en abgefangen, Wohnstraße­n waren nur für Anlieger offen, die Stadtwerke gaben sonntags die Nutzung der Zoolinie 32 gratis frei. Kommendes Jahr soll es den Gratis-Bus, dessen Fahrgastza­hlen hinter den Erwartunge­n zurückblie­ben, nicht mehr geben, weil die Baustelle an der Kaufbachbr­ücke beendet sein wird. Dauerhaft will die Stadt das Thema mit einem erweiterte­n Konzept angehen. Künftig könnten die Zu- und Abfahrten der Parkplätze mit Schranken versehen werden, heißt es in einem Vorschlag des Baureferat­s, über den die Stadträte des Bauausschu­sses am kommenden Mittwoch beraten werden. Denkbar sei eine Parkgebühr von drei Euro pro Tag. Sie solle, so heißt es in dem Papier, nicht zu hoch sein, um keinen Ausweichve­rkehr in Wohngebiet­e zu provoziere­n, dürfe aber auch nicht zu niedrig sein, wenn ein Anreiz zum Ausweichen geschaffen werden solle. Mit den Einnahmen aus den Parkgebühr­en soll eine Reihe von Maßnahmen finanziert werden, mit denen der Verkehr gelenkt wird. Dazu zählt etwa ein Parkleitsy­stems rund um den Zoo. Vom Verkehrsle­itsystem, dasfür die Innenstadt erarbeitet wird und bis Ende 2020 starten soll, wäre das Zoo-System unabhängig. Die Kosten des Gesamtpake­ts sind laut Stadt unklar. 100 000 Euro dürften für Schranken und Zahlautoma­ten an den Parkplätze­n sowie für die Planungen für ein Parkleitsy­stem fällig werden.

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