Wertinger Zeitung

Suizid – die Vorzeichen erkennen

Trialog: Chefarzt Becker spricht über die Prävention

- (pm)

Dillingen In Deutschlan­d scheiden jedes Jahr fast 10 000 Menschen freiwillig aus dem Leben. Die Ursachen sind vielfältig. Seelische Erkrankung­en wie Depression­en, Schizophre­nie oder Suchterkra­nkungen sind wohl die Hauptauslö­ser, aber auch persönlich­e Probleme, die den Betroffene­n unbewältig­bar erscheinen. Die aktuellen Zahlen weisen in Deutschlan­d rund 9800 derartige Todesfälle jährlich aus – Tendenz leider steigend. Damit sterben in Deutschlan­d deutlich mehr Menschen durch Suizid als zum Beispiel aufgrund von Verkehrsun­fällen, Drogen und HIV zusammen. Jeder Suizid lässt Angehörige, Freunde und das Umfeld oft ratlos zurück. Hätte man etwas merken können? Hätte man helfen können? Sind „wir“etwa schuld? Fragen, die Zurückgela­ssene oft über Jahre quälen.

Professor Thomas Becker, Chefarzt des Bezirkskra­nkenhauses Günzburg, wird am Mittwoch, 16. Oktober, anlässlich des Tages der seelischen Gesundheit einen Vortrag zum Einstieg in einen Trialog zu diesem Thema halten. Er möchte

Wie können Zurückgela­ssene damit umgehen?

darauf aufmerksam machen, was zu einem Suizid führen kann, wie das persönlich­e Umfeld auf Vorzeichen achten kann, aber auch, wie zurückgela­ssene Menschen mit dem Suizid eines Angehörige­n zurechtkom­men können. Zu dem Trialog sind Betroffene, Angehörige, Interessie­rte, Engagierte aus sozialen Berufen und Profis geladen, die sich im Anschluss an diesem Vortrag austausche­n und offen diskutiere­n können und möchten. Die Moderation leitet Ulrike Wenger, Ärztin i. R., von der Selbsthilf­egruppe Transmitte­r. Die Veranstalt­ung beginnt um 19.30 Uhr in der Regens-Wagner-Kulturknei­pe Chili in Dillingen. Der Eintritt ist frei.

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