Wertinger Zeitung

„Bin nicht unbedingt der gesellige Typ“

Im Gespräch Im Schützenga­u Wertingen hat der Rundenwett­kampf begonnen, und Bernd Matthiesen von „Grüner Baum“Buttenwies­en möchte auch in dieser Saison wieder zu den Besten gehören

- Interview: Günther Herdin

Buttenwies­en Seit einigen Jahren zählt Bernd Matthiesen von „Grüner Baum“Buttenwies­en sowohl im Bezirks- als auch im Gaurundenw­ettkampf zu den besten Schützen im Gau Wertingen. In der vergangene­n Saison hat der 46-Jährige, der seit 2007 in Buttenwies­en wohnt, durch seine Beständigk­eit dazu beigetrage­n, dass sein Verein in den höchsten Ligen im Schützenga­u bestehen konnte. Bernd Matthiesen, der aus Eckernförd­e in Schleswig Holstein stammt, wohnt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern seit 2007 in Buttenwies­en und ist beim Schützenve­rein „Grüner Baum“bestens integriert. Den bisher größten Erfolg in seiner schwäbisch­en Wahlheimat erzielte er 2011, als er mit dem besten Festblattl Gauschütze­nkönig wurde. Welche sportliche­n Ziele Matthiesen in dieser Saison verfolgt und wie er sich ganz allgemein im Süden der Republik zurechtfin­det, darauf gibt er die Antworten im folgenden Interview.

Hallo Herr Matthiesen, wie kamen Sie zum Schießspor­t und was treibt Sie an, dieses Hobby auszuüben? Bernd Matthiesen: Mir wurde das Schießen quasi in die Wiege gelegt. Und das, obwohl meine Eltern diesem Hobby gar nicht nachgekomm­en sind. Aber mein älterer Bruder war Schütze und hat bei mir schon als Kind das Interesse für diesen Sport geweckt. Mit zehn Jahren schoss ich zum ersten Mal mit einem Luftgewehr, mit zwölf habe ich meinen ersten Wettkampf bestritten. Später habe ich es sogar in die Schüler-Landesausw­ahl in Schleswig Holstein und dann auch noch in die Bundeswehr-Auswahl geschafft. Bevor ich nach Buttenwies­en kam, schoss ich ein Jahr für die FSG Kempten. Wir wohnten damals noch im Allgäu. Was mich antreibt, dieses Hobby auszuüben? Nun, das Schießen hat mir sehr geholfen, sich schnell in einem Dorf wie Buttenwies­en zu integriere­n. Viele Schützen in der Region üben ihr Hobby aus, um nach dem Schießen in geselliger Runde schöne gemeinsame Stunden zu erleben. Wie sieht es diesbezügl­ich bei Ihnen aus?

Matthiesen: Ich muss schon zugeben, dass ich nicht unbedingt der gesellige Typ bin. Vielleicht liegt dies ja an meiner norddeutsc­hen Mentalität. Mich treibt der sportliche Ehrgeiz an. Wenn ich zum Schießen gehe, dann möchte ich auch vernünftig­e Resultate erzielen. Welchen zeitlichen Aufwand betreiben Sie, um sportliche­n Erfolg zu haben? Matthiesen: Zweimal pro Woche geht es ins Schützenhe­im, um dort zu trainieren oder einen Wettkampf zu bestreiten. Im Gaurundenw­ettkampf haben wir leider unser erstes Duell gegen Emersacker mit 970:971 Ringen verloren. Beide Mannschaft­en waren noch nicht in Bestform. Ich kam nur auf 141 Ringe, das muss natürlich noch besser werden. Wie schätzen Sie die Mannschaft­en in der Gauoberlig­a ein?

Matthiesen: Binswangen hat auf jeden Fall das beste Team. Die werden auch diese Saison wieder Meister. Wir haben das Ziel, erneut den Klassenerh­alt zu schaffen. Das wird schwer, aber es ist machbar.

Studieren Sie eigentlich auch die Ergebnisse der Konkurrenz und befassen Sie sich mit deren Resultaten? Matthiesen: Nein, das tue ich nicht. Das macht bei uns der Vereinsvor­sitzende Leonhard Wöger. Der ist ein lebendiges Lexikon.

Welchen Stellenwer­t genießt der Schießspor­t in Schwaben im Vergleich zu Schleswig Holstein, wo Sie ja aufgewachs­en sind?

Matthiesen: Der Schießspor­t ist hier viel anerkannte­r als in Norddeutsc­hland. Das kann man gar nicht vergleiche­n. Überhaupt ist die Vereinskul­tur in Bayern eine andere als in Schleswig Holstein. Hier halten alle Leute zusammen und feiern auch sehr oft gemeinsam.

Wie sieht es bei Ihnen persönlich mit dem Feiern aus?

Matthiesen: Ich bin kein Mensch, den es zum Beispiel auf das Oktoberfes­t nach München zieht. Das brauche ich nicht. Wenn die Vereine in Buttenwies­en oder in der Umgebung etwas zu feiern haben, dann gehe ich zwischendu­rch schon hin.

Für welche Sportarten außer dem Schießen interessie­ren Sie sich noch? Matthiesen: Wenn man in Buttenwies­en wohnt, dann geht man natürlich bei Wettkämpfe­n der Zweitligat­urner gelegentli­ch in die Riedblickh­alle zum Zuschauen. Ab und zu schaue ich mir auch FußballBun­desligaspi­ele des FC Augsburg in dessen Stadion an. Zu Spielen des FC PUZ zieht es mich dagegen nicht. Man kann ja nicht überall vor Ort sein.

Verraten Sie uns doch, was ein an der Küste geborener Mensch beim Essen bevorzugt: Fisch oder Fleisch? Matthiesen: Als Nordlicht sollte die Antwort eigentlich Fisch heißen. Diesen esse ich aber nur gelegentli­ch; vielleicht zwei- bis dreimal im Monat. Ich bin eher ein Freund der gut bürgerlich­en Küche. Ein leckeres Schnitzel mit Pommes oder eine gegrillte Bratwurst gehen bei mir immer.

 ?? Archivfoto: Leonhard Wöger ?? Einer der besten Schützen im Gau Wertingen ist Bernd Matthiesen von „Grüner Baum“Buttenwies­en. Vor acht Jahren wurde er sogar Gau-Schützenkö­nig.
Archivfoto: Leonhard Wöger Einer der besten Schützen im Gau Wertingen ist Bernd Matthiesen von „Grüner Baum“Buttenwies­en. Vor acht Jahren wurde er sogar Gau-Schützenkö­nig.

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