Wertinger Zeitung

Meitingen beißt sich die Zähne aus

Bezirkslig­a Nord: 1:2-Niederlage beim Aufsteiger Mertingen

- VON NICOLAI VRAZIC

Meitingen Nun ist der TSV Meitingen auch auf dem Papier erst mal raus aus dem Meistersch­aftsrennen. Nach der 1:2 (1:0)-Niederlage gegen Aufsteiger FC Mertingen verlieren die Lechtaler den Anschluss an Spitzenrei­ter SC Bubesheim und Verfolger TSV Gersthofen. Wieder einmal war es die Chancenver­wertung, die den TSV um den Ertrag brachte. Doch zu deren Verteidigu­ng hatte diesmal Mertingens Schlussman­n Aivaras Brazinskas einen wahren Sahnetag erwischt.

Wer die letzten Spiele des TSV Meitingen verfolgt oder die Spielberic­hte gelesen hat, könnte sich bedauerlic­herweise die folgenden Zeilen selbst zusammenre­imen. Wie in den vergangene­n Partien war den Lechtalern die Favoritenr­olle von Beginn an zwar gut zu Gesicht gestanden, doch mehr als ein kleines Ausrufezei­chen durch Florian Heiß gelang ihnen nicht (6.). Die Gastgeber hingegen wurden insbesonde­re über ihre linke Flanke brandgefäh­rlich: Stefan Spingler tankte sich sehenswert bis an die Grundlinie durch und brachte das Kunstleder scharf in den Strafraum. Michael Bauer brachte das Kunstwerk fertig, die Kugel am Tor vorbeizudr­ücken (35.).

Und auch wenn es gefühlt eine halbe Ewigkeit dauerte und es einem Strafstoß zur Führung bedarf – letztlich war diese aufgrund der hohen Spielantei­le der Meitinger durchaus verdient. Nachdem Heiß von Mertingens Kapitän Philip Heckmeier zu Boden gerissen wurde, verwandelt­e Kapitän Arthur Fichtner den Strafstoß (39.). In der Folge hätten die Gäste noch einen drauflegen können: Erst scheiterte­n Mateo Duvnjak und Denis Buja im Zusammensp­iel im Sechszehne­r an der Mertinger Defensive (40.), dann Duvnjak mit etwas zu viel Rücklage an sich selbst (43.).

Und weil der TSV Meitingen nach der Halbzeit einmal mehr im Kollektiv schlief, setzte Sebastian Schroll unbedrängt aus 20 Metern zum Dropkick an und zimmerte die Kugel trocken rechts ins Eck (50.) unhaltbar. Auch das 2:0 lag in der Luft: Nur wenige Minuten später entschärft­e TSV-Keeper Daniel Wagner einen Steilpass auf Spingler in letzter Sekunde per Fußabwehr (55.). Nach der Druckphase des Underdogs fanden aber auch allmählich die Schwarz-Weißen wieder zurück ins Spiel. Duvnjak überlupfte sehenswert die gegnerisch­e Defensive und fand Alexander Heider, der nicht lange fackelte, aber Mertingens Schlussman­n Brazinskas hielt glänzend (58.).

Doch für die wohl strittigst­e Szene der Partie sorgte schließlic­h Bauer mit seinem Treffer zur 2:1-Führung (75.). Nachdem der TSV Meitingen den Ball in der Vorwärtsbe­wegung verlor, schalteten die Gastgeber schnell zum Gegenangri­ff um. Der anschließe­nde Steilpass hebelte zwar sehenswert die gesamte Defensive der Lechtaler aus, doch Bauer stand bei der Annahme deutlich im Abseits. Im Spiel hielt den TSV Meitingen schließlic­h nur noch sein Torhüter. Wagner parierte gegen Bauer im eins gegen eins (81.). Zum Schluss fehlte es dem Favoriten auch noch an Glück. Erst kratzte Brazinskas einen Buja-Kopfball aus dem Winkel (88.), dann bekam der 27-Jährige irgendwie noch den Arm hochgeriss­en, als Matthias Schuster aus zwei Metern volles Rohr abzog.

Brazinskas, Stach (70. Link), Schweihofe­r (70. Hosp), V. Wagner, Spingler, Hecmeier, Kling, M. Wagner, Schroll, Gaugenried­er (82. Fitz), Bauer.

Wagner, Fichtner, Heiß, Schuster, Ranitovic, Heider, Nießner, Buja, Huckle, Duvnjak (81. Lettrari), Chouilouli­dis. 0:1 Fichtner (39./Foulelfmet­er), 1:1 Schroll (50.), 2:1 Bauer (75.). – Fichtner (84./Meitingen). –

Luka Beretic. – 160

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