Wertinger Zeitung

Wie kam es zu Krawallen im Ankerzentr­um?

Flüchtling­e stehen nun vor Gericht

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Bamberg Der Aufruhr in der Bamberger Aufnahmest­elle für Flüchtling­e sorgte im Dezember bundesweit für Aufsehen. Nun wird der Vorfall vor Gericht verhandelt, Prozessauf­takt war am Montag.

Auslöser für die gewalttäti­ge Auseinande­rsetzung war wohl ein Streit wegen zu lauter Musik. Dabei sei eine Gruppe von Eritreern mit dem Sicherheit­sdienst aneinander­geraten, sagte ein 21-jähriger Beschuldig­ter vor dem Landgerich­t Bamberg. Den vier angeklagte­n Asylbewerb­ern werden besonders schwere Brandstift­ung und gefährlich­e Körperverl­etzung vorgeworfe­n. Sie sollen in der Nacht zum 11. Dezember vergangene­n Jahres Sicherheit­smitarbeit­er und Polizeibea­mte mit Pflasterst­einen und Stöcken angegriffe­n sowie Matratzen angezündet haben, um das Gebäude in Brand zu setzen. Bei den Ausschreit­ungen waren mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden, viele davon erlitten Rauchgasve­rgiftungen. Am Gebäude entstand laut Staatsanwa­ltschaft ein Schaden von rund 90000 Euro.

Der 21-jährige Angeklagte sagte aus, im Zimmer seiner Landsleute sei eine Party im Gange gewesen. „Die Stimmung war gut, aber es war etwas laut“, sagte er. Dann sei es wegen der Musik zum Streit mit dem Sicherheit­sdienst gekommen. Einige der feiernden Männer hätten dann vom Treppenhau­s Stöcke und Steine auf Sicherheit­smitarbeit­er geworfen. Er selbst habe sich unter einem Bett versteckt, weil er mit den Tumulten nichts zu tun haben wollte.

Ein zweiter Angeklagte­r stellte den Vorfall etwas anders dar. Er sagte, dass der Streit um die laute Musik eskaliert sei, nachdem einer der Sicherheit­smänner mit Gewalt die Etagentüre zu den Räumen der Bewohner aufgestoße­n und ihn dabei verletzt habe.

Die Urteile sollen am 27. November gesprochen werden.

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