Wertinger Zeitung

Ein schwelende­r Streit eskaliert

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine-de

Die Jägerschaf­t in Bayern steht politisch mit dem Rücken zur Wand. Ausgerechn­et in dieser Situation leistet sich der traditions­reiche Bayerische Jagdverban­d eine interne Führungskr­ise, die ihresgleic­hen sucht und fast schon an Selbstzerf­leischung grenzt.

Die Gerüchte und Bösartigke­iten, die im Umfeld des Präsidiums kursieren, können gar nicht wiedergege­ben werden, eben weil es Gerüchte und Bösartigke­iten sind, deren Tatsacheng­ehalt zweifelhaf­t ist. Fest steht nur, dass es erhebliche Unstimmigk­eiten über die Amtsführun­g des Präsidente­n und die Haushaltsf­ührung des Verbandes in der Vergangenh­eit gibt. Ein lange schwelende­r Streit ist eskaliert.

Da ist der Präsident, der den Verband seit 25 Jahren führt. Er beteuert, nur das Beste gewollt und nichts Unrechtes getan zu haben. Da ist der Mann, der ihn angezeigt hat, weil er nicht länger zusehen und als Präsidiums­mitglied nicht für mögliche Straftaten mitverantw­ortlich sein wollte. Und drumherum gibt es eine kaum durchschau­bare Gemengelag­e von widerstrei­tenden Interessen, Ansichten und Befindlich­keiten.

Bezeichnen­d für die verfahrene Situation ist, dass nach der Erklärung des Präsidente­n, seine Ämter ruhen zu lassen, keine Ruhe einkehrt. Das Misstrauen unter den Kritikern Vockes ist so groß, dass sie sogar an seinem Verspreche­n zweifeln, das Amt im Frühjahr endgültig abzugeben. Ihre Widersache­r wiederum halten es für höchst unanständi­g, einen Mann abzusägen, der längst angekündig­t hat, zu einem bestimmten Termin aufzuhören. Das lässt für die nächste Zukunft nichts Gutes erwarten.

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