Wertinger Zeitung

Hatte Täter von Halle Helfer?

Männer sollen Manifest im Netz verbreitet haben

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Mönchengla­dbach Zwei Männer aus Mönchengla­dbach sollen das perfide „Manifest“des mutmaßlich­en Attentäter­s von Halle im Internet verbreitet haben. Die Wohnung der Beschuldig­ten sei am Mittwoch durchsucht worden, sagte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Mönchengla­dbach, Jan Steils. Es bestehe der Verdacht, dass sie „vom Attentäter herrührend­e“Dokumente mit volksverhe­tzendem Inhalt „zeitnah zum Attentat von Halle“verbreitet hätten. Gegen die 26 und 28 Jahre alten Männer werde wegen Volksverhe­tzung ermittelt.

Die Süddeutsch­e Zeitung hatte zuvor online von einer verdächtig­en Person aus Mönchengla­dbach berichtet. Diese stehe im Verdacht, mit dem Attentäter in Verbindung gestanden und über die geplante Tat informiert gewesen zu sein. Dazu äußerte sich die Mönchengla­dbacher Staatsanwa­ltschaft nicht – unter Hinweis auf laufende Ermittlung­en. Steils betonte, es handele sich bei den Untersuchu­ngen in Mönchengla­dbach um ein „separates Verfahren“.

Der mutmaßlich­e Rechtsterr­orist hatte sein „Manifest“voller antisemiti­scher Begriffe vor dem Anschlag im Internet veröffentl­icht. Der geständige Stephan B. soll vor einer Woche schwer bewaffnet versucht haben, in die Synagoge in Halle einzudring­en, in der rund 50 Gläubige den wichtigste­n jüdischen Feiertag Jom Kippur begingen. Als der Plan misslang, erschoss der 27-Jährige eine 40 Jahre alte Passantin und einen 20-jährigen Mann in einem Döner-Imbiss. Beamte des NRW-Landeskrim­inalamtes durchsucht­en die Wohnung der zwei Männer Mittwochfr­üh und stellten „zahlreiche elektronis­che Geräte und Speicherme­dien“sicher. Das berichtete­n sie in einer gemeinsame­n Erklärung mit der Mönchengla­dbacher Staatsanwa­ltschaft.

Ebenfalls am Mittwoch wurde bekannt, dass der Attentäter sich im September 2018 als Zeitsoldat bei der Bundeswehr beworben hatte. Er hatte seine Bewerbung jedoch zurückgezo­gen. Das verlautete nach einer Sitzung des Innenaussc­husses des Bundestage­s.

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