AEV reist weiter jubelnd durch Europa
Eishockey Nach dem 3:2 in Liberec ziehen die Panther ins Achtelfinale der Champions Hockey League ein. McNeill, Sezemsky und Fraser treffen. Die Auslosung erfolgt am Freitag
Liberec Gewaltig war die Unterstützung für die Augsburger Panther in Liberec: Über 1000 Fans, darunter 750 Anhänger im Sonderzug waren mitten in der Woche nach Nordböhmen gereist, um ihre Mannschaft im letzten und alles entscheidenden Gruppenspiel der Champions Hockey League (CHL) zu unterstützen. Eishockey ist ihre Leidenschaft und in Tschechien zudem günstig zu haben. Lediglich 5,80 Euro kostet der Sitzplatz Seite in der 7500 Zuschauer fassenden Arena von Liberec. Im Curt-Frenzel-Stadion werden in dieser Kategorie 37 Euro fällig. Das schmeckt den bayerischen Schwaben und die AEV-Fans unter den 5733 Zuschauern feuerten ihr Team leidenschaftlich an. Auf dem Eis zeigten die Panther ebenfalls viel Herz und erkämpften einen 3:2 (1:2, 1:0, 1:0)-Sieg bei Bili Tygri Liberec. Die Augsburger feierten nach der Sirene in ihrer ersten ChampionsLeague-Saison mit dem dritten Auswärtserfolg gleich den Einzug ins Achtelfinale. Und die Fans jubelten auf der Tribüne.
Punkt hätte dem Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga in diesem Endspiel für den Einzug in die k.o-Runde gereicht. Am Ende waren es sogar drei. Auf der Trainerbank fielen sich Coach Tray Tuomie und Sportmanager Duanne Moeser in die Arme.
Die Gäste erwischten einen idealen Start. In der dritten Minute landete der Puck nach einem Schuss von Verteidiger Patrick McNeill zum 1:0 im Netz. Die Freude währte nicht lange, denn anschließend demonstrierte Libor Hudacek, warum er das besondere Trikot des Topscorers der weißen Tiger trägt. Mit zwei Treffern drehte der slowakische Stürmer die Partie. Ärgerlich aus Augsburger Sicht das 2:1 der Tschechen. Die Führung fiel drei Sekunden vor der ersten Pause. Ein schmerzhaftes Auftaktdrittel erlebte David Stieler. Zuerst nagelte 107-Kilo-Koloss Jaroslav Vlach den filigranen AEV-Center an die Bande und brachte ihm eine Platzwunde an der Stirn bei. Wenig später bekam Stieler beim Bully den Schläger an die soeben genähte Stelle. Er schüttelte sich kurz und lief weiter. Die fälligen Strafzeiten gegen die Tschechen konnten die Panther nicht nutzen. Fast acht Minuten agierte die Mannschaft von Tray Tuomie in Überzahl, doch die Augsburger konnten keinen Druck im gegnerischen Drittel aufbauen. Auch bei fünf gegen fünf liefen die Panther zuwenig und verließen sich zu oft auf ihren starken Torhüter Olivier Roy. Mit einer der wenigen gelungenen Aktionen fiel das 2:2. Nach Vorlage des erneut überragenden Spielmachers Drew LeBlanc erzielte der Torjäger-Verteidiger Simon Sezemky mit seinem zweiten CHLTreffer das 2:2 (35.). Zuvor hatte LeBlanc einen harten Check wegstecken müssen.
Im letzten Drittel verteidigten die Panther mit viel Leidenschaft und einem guten Torwart Roy das UnEin entschieden. Matt Fraser sorgte mit seinem siebten Champions-LeagueTor für das entscheidende 3:2 (59.) in das leere Tor der Tschechen. Der Kanadier lupfte aus dem eigenen Drittel die Scheibe in den Kasten.
Die Europa-Reise der Panther nach begeisternden Auftritten im schwedischen Lulea, Belfast (Nordirland) und jetzt in Tschechien geht weiter. Das CHL-Achtelfinale (12./13. sowie 19./20. November) mit den DEL-Klubs Adler Mannheim, EHC München und dem ältesten Eislauf-Verein Deutschlands wird am Freitag um 12 Uhr ausgelost. Am Abend geht der Alltag in der Deutschen Eishockey-Liga weiter mit dem Auswärtsspiel der Panther beim Deutschen Meister Mannheim. Zum Feiern bleibt wenig Zeit. Die Fans halten sich schon mal die Termine frei, um in Scharen weiter durch Europa zu reisen. Augsburg Roy – McNeill, Haase; Tölzer, Lamb; Valentine, Sezemsky; Rogl – Mayenschein, Stieler, Fraser; Hafenrichter, LeBlanc, Schmölz; Holzmann, Gill, Payerl; Trevelyan, Ullmann, Callahan; Lambacher
Verteidiger Sezemsky glänzt wieder als Torjäger