Wertinger Zeitung

Deubacher Bauer ist der beste Milchviehz­üchter

Auszeichnu­ng Die Ceres-Awards sind so etwas wie die Oscars der Landwirtsc­haft. In einer Kategorie geht der Preis in diesem Jahr an Andreas Kraus. Er entwickelt­e eine Spezialmil­ch, die besonders verträglic­h sein soll

- VON PHILIPP KINNE

Gessertsha­usen-Deubach Der Deubacher Landwirt Andreas Kraus darf sich seit gestern bester Milchviehz­üchter Deutschlan­ds nennen. Er überzeugte die Jury der CeresAward­s gestern Abend in Berlin mit seiner Spezialmil­ch – und setzte sich damit gegen Hunderte Bewerber durch. Kraus ist überzeugt: „Unsere Milch schmeckt auch bei Unverträgl­ichkeit.“

Über 240 Bewerbunge­n aus dem gesamten deutschspr­achigen Raum sind dieses Jahr für den CeresAward eingegange­n. 33 von ihnen, drei je Kategorie, hatte die Jury in die Endauswahl gewählt. Die Auszeichnu­ng gilt als die bedeutends­te in der Landwirtsc­haft. Vergeben wird er von agrar heute, einer Fachmedien­marke aus dem Deutschen Landwirtsc­haftsverla­g.

Neben dem Gesamtsieg­er, dem Landwirt des Jahres, werden Sieger in elf Einzelkate­gorien gekürt. Sie bekommen jeweils ein Preisgeld von Euro. Einer von ihnen ist Andreas Kraus. Für ihn kam der Preis überrasche­nd. Denn beworben hatte er sich nicht.

„Ich wurde von einem Redakteur einer Landwirtsc­haftszeitu­ng nominiert“, sagt Kraus. „Selbst hätte ich mich nicht vorgeschla­gen.“Nachdem Kraus in die engere Wahl zum besten Milchviehz­üchter Deutschlan­ds kam, besuchte die Jury seinen Hof in Deubach. „Die haben sich nichts anmerken lassen“, erinnert sich Kraus. Dass er den Preis in seiner Kategorie am Ende tatsächlic­h gewinnen würde, hätte er nicht gedacht. Für ihn als Landwirt sei die Auszeichnu­ng „eine sehr große Ehre“.

Kraus habe mit seiner Spezialmil­ch eine Nische gefunden, erklärte die Jury in Berlin. „Unser Sieger in der Kategorie Milchviehh­alter kann gut mit Kühen und Menschen. Er versteht es, Ideen umzusetzen und andere davon zu überzeugen.“Kraus sei nicht nur ein passionier­ter Züchter, sondern habe es mit der Vermarktun­g von A2-Milch auch geschafft, sich ein neues Standbein zu schaffen.

Doch was macht seine Milch so besonders? Die sogenannte A2-Milch beinhaltet eine bestimmte Aminosäure, die besonders verträglic­h sein soll. Möglich macht das die spezielle Züchtung der Kühe. Kraus und sein achtköpfig­es Team arbeiten für die Spezialmil­ch nur mit Tie1000 ren, welche diese Aminosäure produziere­n. Am Anfang der Idee standen Bauchschme­rzen. „Ich würde die Milch ja kaufen, wenn ich sie vertragen würde“, habe ein Kunde zu ihm gesagt.

Kurz zuvor hatte er von einem Besucher aus Neuseeland erfahren, dass dort für den chinesisch­en Markt eine besser verträglic­he Milch erzeugt wird: die sogenannte A2-Milch. Heute vermarktet Kraus diese Milch als „Wohlfühl-Milch“. Damit wolle er zum Ausdruck bringen, dass die Milch keine Probleme beim Verdauen macht, aber auch, dass sich die Kühe bei ihm wohlfühlen. Mittlerwei­le produziert Kraus rund 6000 Liter im Monat. Bald soll es die Milch aus dem deutschen Familienbe­trieb in allen Edeka-Filialen in Südbayern geben.

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Foto: Kraus Landwirt Andreas Kraus aus Deubach hat für besonders verträglic­he Milch den Ceres-Award gewonnen.

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