Mein vierter Advent
Wie ein Pfarrer, eine Christkindlesmarkt-Verkäuferin und ein Kind die Vorweihnachtszeit erleben
Es ist kaum zu glauben, aber die Vorweihnachtszeit nähert sich schon wieder ihrem Ende: Am Sonntag ist der vierte Advent. In dieser kleinen Serie, die heute endet, begleiteten wir drei Menschen durch die Adventszeit – einen Geistlichen, eine Stand-Betreiberin auf dem Christkindlesmarkt und ein Kind.
„Ich freue mich jetzt schon auf den vierten Advent! Da werde ich in Ruhe meine Krippe aufbauen. Jedes Jahr schaut sie anders aus. Sonst sind, glaube ich, meine Vorbereitungen als Pfarrer wohl etwas anders als bei den meisten Familien: Für mich haben die Gottesdienste am Heiligen Abend Vorrang. Die müssen passen, die müssen gut vorbereitet sein. Und erst dann kommen Dinge, wie Christbaum, Wohnung
schmücken, einkaufen etc. Es kommt fast jedes Jahr vor, dass ich vieles nicht schaffe. Und jedes Jahr tröstet mich dann ein Gedanke: Bei der Geburt Jesu im Stall, da war sicher auch nichts perfekt vorbereitet. Sondern viel improvisiert und notdürftig.
Aber auch ohne Weihnachtsessen, Christbaum und perfekter Deko wird es für mich dann Weihnachten, wenn in der Kirche „Stille Nacht“gesungen wird. Das ist für mich mein persönlicher Weihnachtsmoment. “
Max Bauer, 37, Pfarrer aus Affing (Kreis Aichach-Friedberg)
„Es ist Gott sei Dank fast geschafft. Meine Bilanz ist sehr positiv. Ich habe aber auch mit Standnachbarn gesprochen, die eher gejammert haben. An Heilig Abend verkaufen wir bis 14 Uhr. Danach muss die Ware noch aus dem Stand geräumt werden. Den Rest bauen wir am 27. Dezember ab. Um elf Uhr darf dann nur noch das Standgerippe stehen. Das gehört der Stadt und muss nicht von uns abgebaut werden. Am 24. gehen wir traditionell noch einen Kaffee trinken, bevor wir zu Hause einen Spaziergang mit dem Hund machen. Zum Essen gibt es ganz klassisch Bratwürste und Kartoffelsalat. Am meisten freue ich mich auf die Ruhe, das Ausschlafen, das Füßehochlegen. Leider erwischt uns meistens nach dem Weihnachtsmarkt eine Erkältung, weil dann eine gehörige Portion Anspannung abfällt.“
Gabriele Vetter, 70, Verkäuferin auf dem Christkindlesmarkt Augsburg
„Vergangenes Wochenende wollte ich mit meiner Mama noch mal auf den Weihnachtsmarkt in Durach. Der wurde wegen des schlechten Wetters aber leider abgesagt. Wir haben dann daheim selbst einen Punsch warm gemacht. In der Schule haben wir Plätzchen gebacken, die wir dann am letzten Schultag zusammen gegessen haben. Ich freue mich riesig auf die Ferien, möchte ausschlafen und so lange wie möglich den Schlafanzug anlassen. An Weihnachten gehe ich am Nachmittag mit meiner Mama in die Kindermesse, am Abend gibt es dann was Gutes zu Essen. Außerdem hoffe ich, dass bald der Schnee kommt, damit ich meinen neuen Schlitten, den ich zu Nikolaus bekommen habe, ausprobieren kann. Am ersten Weihnachtsfeiertag gehen wir mit meiner Tante zum Essen. Auch auf Silvester freue ich mich sehr. Da werde ich auch ein paar Knaller werfen.“Lukas Fleschutz, 7, Durach (Kreis
Oberallgäu) Protokoll: wida, wiel, fut