Kinder an der Lostrommel
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In Spanien wird jedes Jahr schon vor Weihnachten kräftig gefeiert. Am 22. Dezember tanzen viele Leute auf den Straßen und umarmen sich. Warum? Immer zwei Tage vor Heiligabend werden in dem Land bei einer berühmten Lotterie viele Gewinner ausgelost. Eine Besonderheit: Kinder ziehen die Lose – und sie singen dabei. Die Jungen und Mädchen gehen alle auf ein bestimmtes Internat in Spaniens Hauptstadt Madrid. Es ist eine ganz große Ehre für sie, die Kugeln mit den Losnummern und Gewinnen ziehen zu dürfen. Die Zahlen tragen sie laut singend vor. Die Tombola läuft jedes Jahr live im Fernsehen. Die Ziehung dauert mehrere Stunden und findet immer im Opernhaus von Madrid statt. Schon Tage vorher werden die riesigen Lostrommeln auf die Bühne gerollt. Am 22. Dezember versammeln sich dann die meisten Spanier mit der Familie vor den Fernsehern. Die Tombola gehört für sie zu den Festtagen dazu, so wie bei uns das Plätzchenbacken. Die Lotterie hat übrigens einen eigenen Namen: „El Gordo“, der Dicke. Schließlich kann man bei dem Gewinnspiel dicke Gewinne machen. „Der Dicke“ist allerdings ziemlich kompliziert und das Mitmachen ist teuer. Deshalb kaufen viele Spanier gemeinsam ein Los. So richtig steinreich wird kaum einer. Viele Losnummern gewinnen und oft teilen sich die Leute das Geld. Immerhin: Der Hauptgewinn reicht aus, um sich einen großen Traum zu erfüllen. Die Leute kaufen sich etwa ein Auto oder eine Wohnung oder machen eine große Reise. Mittlerweile machen bei der Lotterie auch immer mehr Ausländer mit – auch aus Deutschland.
-Team