Es muss nicht immer ein Programm sein
Ratgeber Installieren unnötig: Viele Anwendungen laufen inzwischen als flotte Web-Apps direkt im Browser. Welche man kennen sollte
Office-Programme, PDF-Konverter, Bildbearbeitungssoftware: Solche Anwendungen benutzen viele alltäglich im Büro oder zu Hause – als installierte Software auf dem Rechner. Doch das ginge auch anders: Oft könnten sie stattdessen Web-Apps nutzen. Das ist Software, mit der man im InternetBrowser arbeiten kann. Die Anwendung installieren? Nicht nötig.
Die Programme können unabhängig von sämtlichen Administrator-Rechten und damit in InternetCafés oder auch am eigenen Arbeitsplatz im Büro genutzt werden. Sie arbeiten zudem plattform-unabhängig und sind folglich mit jedem Betriebssystem kompatibel.
„Zudem bietet sich der Vorteil, dass Kollegen Dokumente gemeinsam bearbeiten können“, erklärt
Andreas Weck vom Fachmagazin t3n. „Die Bereitstellung, Verarbeitung und Auswertung der Daten erfolgt auf einem Webserver beziehungsweise in der Cloud.“Gerade für Teams, die ortsunabhängig arbeiten, entsteht somit ein positiver Effekt.
Im Vergleich zu Software-Produkten für den Rechner sind diese Browser-Dienste oft günstiger oder kosten mitunter nichts. Dafür halten sie im Vergleich zu den herkömmlichen Paketen aber meist auch nur eine abgespeckte Variante für die Verbraucher parat, so Weck. Und die Nutzer müssen ständig mit dem Internet verbunden sein, damit die Web-App funktioniert. Das kann ein Nachteil sein.
Zudem sind Web-Apps „ressourcenhungrig“, wie Weck es nennt:
Sie nehmen viel Arbeitsspeicher in Beschlag. „Deshalb sollten Nutzer darauf achten, nur so viele Tabs wie nötig im Browser offen zu haben, damit die Leistungsfähigkeit stabil bleibt.“Wird eine Web-App plötzlich und unerwartet eingestellt, kann das Probleme bereiten. Bearbeitungsmöglichkeiten und abgelegte Dateien sind dann unter Umständen weg. Daher ist ein Offline-Backup, etwa auf einem USB-Stick, immer ratsam, erläutert Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“.
Gerade im Büro-Alltag haben sich Browser-Dienste etabliert. Office-Tools wie Google Docs, Microsoft Office Online (kostenlos) beziehungsweise Microsoft Office 365 (kostenpflichtig) oder Apples iWork und iCloud gehören ebenso dazu wie die Messenger-Dienste WhatsApp Web, Skype oder Google Hangouts.
Für Kurz-Notizen gibt es Google Notizen oder Evernote, und für die Bildbearbeitung stehen mit Fotor, Pixlr oder Photopea gleich mehrere kostenlose Anwendungen zur Verfügung. Wer PDF-Dateien erstellen oder konvertieren will, kann dafür etwa Smallpdf oder PDF24.org nutzen. Musik-Enthusiasten können YouTube-Videos mit Youtube DJ neu abmischen und online teilen – außerdem ist mit Apps wie TwistedWave, mp3cut.net oder Beautiful Audio Editor das Bearbeiten von Musik-Dateien möglich.
Beim Umgang mit Web-Apps sollten Nutzer darauf achten, nur die notwendigsten persönlichen Daten anzugeben. „Es empfiehlt sich, eine separate E-Mail-Adresse nur für solche Dienste anlegen, damit man kein Spam auf der HauptE-Mail-Adresse erhält“, rät Kuch. Zudem gilt: Nie dasselbe Passwort verwenden wie bei der HauptE-Mail-Adresse oder anderen sensiblen Accounts.