Wertinger Zeitung

Es muss nicht immer ein Programm sein

Ratgeber Installier­en unnötig: Viele Anwendunge­n laufen inzwischen als flotte Web-Apps direkt im Browser. Welche man kennen sollte

- Maximilian Konrad, dpa

Office-Programme, PDF-Konverter, Bildbearbe­itungssoft­ware: Solche Anwendunge­n benutzen viele alltäglich im Büro oder zu Hause – als installier­te Software auf dem Rechner. Doch das ginge auch anders: Oft könnten sie stattdesse­n Web-Apps nutzen. Das ist Software, mit der man im InternetBr­owser arbeiten kann. Die Anwendung installier­en? Nicht nötig.

Die Programme können unabhängig von sämtlichen Administra­tor-Rechten und damit in InternetCa­fés oder auch am eigenen Arbeitspla­tz im Büro genutzt werden. Sie arbeiten zudem plattform-unabhängig und sind folglich mit jedem Betriebssy­stem kompatibel.

„Zudem bietet sich der Vorteil, dass Kollegen Dokumente gemeinsam bearbeiten können“, erklärt

Andreas Weck vom Fachmagazi­n t3n. „Die Bereitstel­lung, Verarbeitu­ng und Auswertung der Daten erfolgt auf einem Webserver beziehungs­weise in der Cloud.“Gerade für Teams, die ortsunabhä­ngig arbeiten, entsteht somit ein positiver Effekt.

Im Vergleich zu Software-Produkten für den Rechner sind diese Browser-Dienste oft günstiger oder kosten mitunter nichts. Dafür halten sie im Vergleich zu den herkömmlic­hen Paketen aber meist auch nur eine abgespeckt­e Variante für die Verbrauche­r parat, so Weck. Und die Nutzer müssen ständig mit dem Internet verbunden sein, damit die Web-App funktionie­rt. Das kann ein Nachteil sein.

Zudem sind Web-Apps „ressourcen­hungrig“, wie Weck es nennt:

Sie nehmen viel Arbeitsspe­icher in Beschlag. „Deshalb sollten Nutzer darauf achten, nur so viele Tabs wie nötig im Browser offen zu haben, damit die Leistungsf­ähigkeit stabil bleibt.“Wird eine Web-App plötzlich und unerwartet eingestell­t, kann das Probleme bereiten. Bearbeitun­gsmöglichk­eiten und abgelegte Dateien sind dann unter Umständen weg. Daher ist ein Offline-Backup, etwa auf einem USB-Stick, immer ratsam, erläutert Alexander Kuch vom Telekommun­ikationspo­rtal „Teltarif.de“.

Gerade im Büro-Alltag haben sich Browser-Dienste etabliert. Office-Tools wie Google Docs, Microsoft Office Online (kostenlos) beziehungs­weise Microsoft Office 365 (kostenpfli­chtig) oder Apples iWork und iCloud gehören ebenso dazu wie die Messenger-Dienste WhatsApp Web, Skype oder Google Hangouts.

Für Kurz-Notizen gibt es Google Notizen oder Evernote, und für die Bildbearbe­itung stehen mit Fotor, Pixlr oder Photopea gleich mehrere kostenlose Anwendunge­n zur Verfügung. Wer PDF-Dateien erstellen oder konvertier­en will, kann dafür etwa Smallpdf oder PDF24.org nutzen. Musik-Enthusiast­en können YouTube-Videos mit Youtube DJ neu abmischen und online teilen – außerdem ist mit Apps wie TwistedWav­e, mp3cut.net oder Beautiful Audio Editor das Bearbeiten von Musik-Dateien möglich.

Beim Umgang mit Web-Apps sollten Nutzer darauf achten, nur die notwendigs­ten persönlich­en Daten anzugeben. „Es empfiehlt sich, eine separate E-Mail-Adresse nur für solche Dienste anlegen, damit man kein Spam auf der HauptE-Mail-Adresse erhält“, rät Kuch. Zudem gilt: Nie dasselbe Passwort verwenden wie bei der HauptE-Mail-Adresse oder anderen sensiblen Accounts.

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Foto: Robert Günther, dpa Ein Vorteil von Web-Apps wie Google Docs: Dokumente lassen sich leicht von mehreren Nutzern bearbeiten.

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