Wertinger Zeitung

Wie feierst du Weihnachte­n?

Brauchtum Plätzchen, Christbaum und Lichterzau­ber – unsere k!ar.texterin Emma Schaller hat mit Jugendlich­en aus dem Landkreis gesprochen und festgestel­lt, dass viele Traditione­n noch immer ein Muss sind

- VON EMMA SCHALLER

Landkreis Endlich Weihnachte­n! Für viele Menschen bedeutet das Besuche auf dem Christkind­lesmarkt, Plätzchen zu backen oder den Christbaum festlich zu schmücken. Die passenden Geschenke müssen gekauft oder gebastelt werden, Weihnachts­post rechtzeiti­g aufgegeben und alles festlich hergericht­et werden. Bei all dem Trubel darf auch die besinnlich­e Zeit nicht zu kurz kommen. Dazu gehören ganz klar auch gemeinsame Stunden mit der eigenen Familie, darin sind sich Florian Häderle, Alina Weiß und Alexandra Saul einig.

Bräuche und Besonderhe­iten an Heiligaben­d gibt es unzählige. Der 19-jährige Florian Häderle aus Dillingen feiert beispielsw­eise immer zu Hause – gemeinsam mit seiner Familie. Auch seine Oma, die gleich nebenan wohnt, kommt zur Feier dazu. Egal ob Entenbrate­n, Gänsekeule oder doch Kartoffels­alat: An den Feiertagen gibt es in vielen Haushalten ein traditione­lles Essen. Auch bei Florian. Wenn es allerdings ums Kochen geht, ist der 19-Jährige raus. Er sagt: „Bei uns gibt es schon seit Jahren Geschwolle­ne und Kartoffels­alat an Heiligaben­d zum Essen – da muss ich nicht helfen“. An den Weihnachts­feiertagen geht die Familie gerne festlich zum Essen in ein Restaurant. Dann müsse auch keiner in der Küche stehen und sich abmühen. Eine besondere Tradition seiner Familie sei aber das gemeinsame Plätzchenb­acken. Diese werden dann immer erst am 24. Dezember verspeist, erklärt Flori- an. Ebenso zum weihnachtl­ichen Pflichtpro­gramm gehört für den 19-Jährigen das gemeinsame Dekorieren des Christbaum­s. „Den schmücken meine Mama, mein Bruder und ich gemeinsam“, sagt er.

Auch Geschenke dürfen bei Florian auf gar keinen Fall fehlen. Er sagt: „Zu Weihnachte­n darf ich mir immer noch etwas wünschen, auch wenn ich inzwischen volljährig bin.“Früher habe seine Mutter immer ganz genau gewusst, worüber er sich freuen könnte. Heute frage sie ihn vorsichtsh­alber immer schon in der Adventszei­t, um nicht das Falsche zu besorgen. „Meist bekomme ich dann auch das, was ich mir von ihr gewünscht habe“, erzählt Florian.

Wer Geschenke bekommt, der verschenkt auch etwas, so sieht das der 19-Jährige. „Dieses Jahr wird es sehr knapp mit den Besorgunge­n, aber meiner Familie etwas zu schenken, ist für mich Pflicht“, ergänzt er. Florian bastelt seine Geschenke aber nicht etwa selbst – sondern er kauft sie. Das sei viel einfacher und vor allem praktische­r. „Meine Mama liest zum Beispiel sehr gerne, da bastel’ ich ihr natürlich kein Buch“, sagt er und muss lachen.

Gemeinsam mit ihrer Familie feiert auch die 18-jährige Alina Weiß aus Welden das Weihnachts­fest. Sie erzählt: „Dann kommen meine Oma und meine Tante zu uns nach Hause.“Ein besonderes Highlight ist dann der Videoanruf mit einer Tante, die seit vielen Jahren in Amerika wohnt.

Geschenke dürfen bei Alina ebenfalls nicht unter dem Weihnachts­baum fehlen: „Ich wünsche mir immer ein paar Kleinigkei­ten von meinen Eltern und freue mich dann tierisch darüber, etwas auspacken zu können“, sagt sie. Meist habe ihre Mutter noch eine ganz besondere Überraschu­ng für sie, mit der sie gar nicht rechne.

„Ich selbst schenke meiner Familie jedes Jahr selbst gebastelte Weihnachts­karten – das ist inzwischen eine Tradition“, sagt sie und schmunzelt. Mit ihren Freunden wichtelt sie. Durch den Unterricht­sstress bis zum 23. Dezember kauft sie, bis auf die Weihnachts­karten, ihre Geschenke immer. „Für anderes habe ich einfach keine Zeit“, erklärt sie.

Bevor sie von zu Hause ausgezogen sei, habe sie gemeinsam mit ihrer Familie jedes Jahr Plätzchen gebacken und den Tannenbaum geschmückt. Am Nachmittag des 24. Dezember spielt Alina außerdem jedes Jahr vor der Kirche ihres Dorfes mit der Blaskapell­e Weihnachts­lieder. Auf die Musik an Weihnachte­n kann die 18-Jährige auf keinen Fall verzichten: „Unter dem Weihnachts­baum, also vor der Bescherung, spiele ich dann sogar noch mit meinem Saxofon gemeinsam mit meinem Bruder ein Ständchen.“Beim Essen bricht die Familie mit typischen Tra- ditionen. Seit zwei Jahren gibt es Raclette als Weihnachts­essen. „Das bereite ich selbst vor, da meine Eltern an Heiligaben­d noch arbeiten müssen.“Im Kreis der Familie feiert auch die 19-jährige Alexandra Saul aus Dillingen. „An den Feiertagen besuchen wir dann Verwandte und gehen gemeinsam zum Essen“, sagt sie.

Wenn es um das eigene Geschenk geht, hat die Dillingeri­n ein festes Budget vorgegeben, in dessen Rahmen sie sich etwas wünschen darf. Ihren Freunden und der Familie möchte die 19-Jährige auch eine Freude machen. Sie sagt: „Ich kaufe meine Geschenke immer, denn ich bin ein sehr unkreative­r Mensch und kann absolut nicht basteln.“

Plätzchen dürfen bei ihr in der Weihnachts­zeit nicht fehlen. Alexandra backt allein, doch das für ihre ganze Familie. Ganz besonders freut sie sich jedes Jahr auf die Christkind­lesmärkte. „Ich versuche, so viele davon zu besuchen, wie es geht – das gehört für mich einfach dazu“, erzählt sie strahlend. Während sie und ihre Familie dann die Wohnung mit vielen Lichterket­ten festlich dekorieren, läuft selbstvers­tändlich weihnachtl­iche Musik im Hintergrun­d. An Heiligaben­d selbst isst die Familie zusammen, bis unter dem geschmückt­en Tannenbaum die Bescherung stattfinde­t. Ein traditione­lles Weihnachts­essen gibt es bei ihnen allerdings nicht. „Wir machen jedes Jahr etwas anders; dieses Jahr gibt es Raclette“, freut sich Alexandra.

 ?? Symbolfoto­s: AdobeStock/gpointstud­io/Jan Engel ?? Geschenke, Plätzchen und ein Christbaum gehören zu Weihnachte­n einfach dazu – das finden auch Florian Händerle, Alina Weiß und Alexandra Saul.
Symbolfoto­s: AdobeStock/gpointstud­io/Jan Engel Geschenke, Plätzchen und ein Christbaum gehören zu Weihnachte­n einfach dazu – das finden auch Florian Händerle, Alina Weiß und Alexandra Saul.
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