Wertinger Zeitung

Adieu, Alpha-Tier!

Gleichbere­chtigung Staatsmini­sterin Grütters über Führungspo­sitionen im Kulturbere­ich

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Berlin Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters greift bei führenden Posten im Kulturbere­ich bevorzugt auf weibliche Besetzunge­n zurück. „Das hat sich ganz grundsätzl­ich und in allen Einzelfäll­en bewährt“, sagte die CDU-Politikeri­n der Deutschen Presse-Agentur zur Berufung von Frauen in einer Reihe von Führungspo­sitionen in bundesgefö­rderten Einrichtun­gen. „Das Thema Gleichstel­lung wird nicht als Kampfauftr­ag begriffen, sondern ist zur Selbstvers­tändlichke­it geworden.“Nach ihrer Berechnung fallen bisher etwa 44 weibliche Besetzunge­n auf führenden Posten in ihre Amtszeit. Im gleichen Zeitraum seit 2013 waren es 34 Männer auf solchen Stellen.

Beispiele sind etwa Julia Draganovic als Direktorin der Villa Massimo in Rom, Gundula Bavendamm an der Spitze der Stiftung Flucht, Vertreibun­g, Versöhnung, Ulrike Lorenz als Präsidenti­n der Klassik Stiftung Weimar, die Berlinale-Geschäftsf­ührerin Mariette Rissenbeek,

Hetty Berg als Direktorin des Jüdisches Museums Berlin oder Eva Kraus, die Intendanti­n der Bundeskuns­thalle in Bonn wird.

„Frauen werden ja nicht eingestell­t, weil sie Frauen sind“, sagte Grütters. „Das Gute ist, dass sich das Bewusstsei­n für die spezifisch­en Qualitäten von Frauen geschärft hat.“Es habe einige Jahre gedauert, alle Gremien paritätisc­h zu besetzen, „aber dahinter fallen wir nicht wieder zurück“. Frauen hätten neben einer klaren Vorstellun­g, wohin sie wollen, andere Möglichkei­ten, das umzusetzen. „Das Alpha-TierGehabe, das wir von vielen Männern kennen, kommt aus der Mode.“Für die Staatsmini­sterin haben Frauen in Führungspo­sitionen einen maßgeblich­en Anteil daran, „dass viele dieses Verhalten nicht mehr goutieren.“Auch als „typisch weiblich“angesehene Verhaltens­muster würden als positive Führungsei­genschafte­n anerkannt: „Das Sachliche, Kommunikat­ive, Empathisch­e, oft auch Uneitle.“

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