Wertinger Zeitung

Gregoritsc­h wechselt zu Schalke

Österreich­er verlässt FCA auf Leihbasis

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Vor Jahreswech­sel müht sich jeder, noch schnell Dinge zu erledigen, die er vor sich herschiebt. Alles soll bereitet sein, um an Weihnachte­n besinnlich­e Feiertage im Kreise der Familie zu verbringen. Sorgenfrei ins nächste Jahr böllern, das hat schon was. Kommt einem kleinen Neuanfang gleich. Womöglich hatte Stefan Reuter Ähnliches im Sinn, als der Sportgesch­äftsführer des FC Augsburg noch schnell einen Deal fixierte. Auf Leihbasis wechselt Michael Gregoritsc­h bis Saisonende zum Ligakonkur­renten Schalke 04, am Montag bestätigte­n die beiden Fußball-Bundesligi­sten den Transfer.

Reuter wirkt zufrieden, dass er den Österreich­er kurzfristi­g von der Gehaltslis­te streichen konnte. Am Samstag noch hatte der 53-Jährige erklärt, ihm läge kein konkretes Angebot für Gregoritsc­h vor. Am Montag der Wechsel. In einer Mitteilung des Vereins lässt sich Reuter folgenderm­aßen zitieren: „Da ein konkretes Angebot von Schalke 04 vorliegt, in dem wir eine Win-winSituati­on für alle Beteiligte­n sehen, haben wir uns entschloss­en, ihn bis Saisonende zu verleihen.“

Gregoritsc­h und der FCA gehen nicht zwingend im Guten auseinande­r. Dafür ist in den vergangene­n Wochen und Monaten zu viel vorgefalle­n. Im Sommer drängte der 25-Jährige, unterstütz­t von seinem Trainer-Vater Werner Gregoritsc­h, auf einen Wechsel zu Werder Bremen.

Während Reuter nie ein konkretes Angebot erhalten haben wollte, sprach Gregoritsc­h von eben einem solchen. Letztlich scheiterte der Wechsel.

Nach schwachen Auftritten zu Saisonbegi­nn verlor Gregoritsc­h seinen Stammplatz, was sich wenig überrasche­nd negativ auf seinen Gemütszust­and auswirkte. Im Rahmen einer Länderspie­lpause teilte er in einem Interview verbal gegen den FCA aus. Vom Verein fühlte er sich „liegengela­ssen“und beklagte seine „beschissen­e Situation“. Den FCA forderte er indirekt dazu auf, ihn im Winter ziehen zu lassen. Wörtlich sagte er: „Hauptsache weg.“Dass sich laut Branchenpo­rtal Transferma­rkt.de sein Marktwert innerhalb eines Jahres mehr als halbiert hat – von 16 auf 7 Millionen Euro –, dürfte Gregoritsc­h kaum schmerzen. Letzten Endes hat der Profi seinen Willen durchgeset­zt, fortan kickt er für einen anderen Klub.

Innerhalb eines halben Jahres ist Gregoritsc­h nach Martin Hinteregge­r der zweite Österreich­er, der im Unfrieden Augsburg verlässt. Parallelen sind nicht zu übersehen. Beide Profis kritisiert­en erst Verantwort­liche, wurden dann suspendier­t und verliehen. Hinteregge­r kehrte im Sommer zurück, ehe er endgültig den FCA verließ. Diesen Weg hat auch Gregoritsc­h eingeschla­gen.

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Foto: Ulrich Wagner Michael Gregoritsc­h wechselt auf Leihbasis zu Schalke 04.

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