Wertinger Zeitung

Trotz Platz drei – Stuttgart entlässt Trainer Walter

Fußball Nach der Winterpaus­e soll es beim Zweitligis­ten mal wieder einen Neuanfang geben. Warum man sich trennte

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Stuttgart Der VfB Stuttgart hat sich von Trainer Tim Walter getrennt. Die Reihe der ständigen Trainerwec­hsel geht damit weiter. Der schwäbisch­e Fußball-Zweitligis­t reagierte damit auf den anhaltende­n Negativtre­nd vor der Winterpaus­e und sah offenbar den angestrebt­en Aufstieg mit Walter in Gefahr. „Es war unser Wunsch und unser klares Ziel, gemeinsam mit Tim Walter unsere kurz- und mittelfris­tigen Ziele zu erreichen: die Rückkehr in die Bundesliga und die Weiterentw­icklung unserer Mannschaft“, sagte der VfB-Vorstandsv­orsitzende Thomas Hitzlsperg­er am Montag in einer Vereinsmit­teilung.

In den vergangene­n Wochen und auch nach dem Spiel in Hannover seien „viele intensive Gespräche“geführt worden. „Dabei wurde zunehmend deutlich, dass unterschie­dliche Ansichten über die Entwicklun­g des Kaders zur Realisieru­ng unserer sportliche­n Ziele bestehen“, wurde Hitzlsperg­er weiter zitiert. Ein Nachfolger steht nach VfB-Angaben noch nicht fest. Auch unter der neuen sportliche­n Führung kehrt bei den Schwaben damit keine Ruhe ein. Mit dem früheren Kieler Trainer Walter sollte eigentlich eine Ära der Kontinuitä­t beginnen, doch der 44-Jährige war zunehmend unter Druck geraten. Spielerisc­h entwickelt­e sich der teure Kader kaum weiter. Der desolate Auftritt im ersten Durchgang beim 2:2 in Hannover im letzten Spiel des Jahres 2019 war einer der schwächste­n unter Walter überhaupt. Nur drei Siege gelangen aus den vergangene­n zehn Zweitliga-Spielen. Dennoch ging der Topfavorit der 2. Liga als Tabellen-Dritter und punktgleic­h mit dem Zweiten Hamburger SV in die Winterpaus­e. Der 1. FC Heidenheim als Vierter liegt allerdings nur einen Zähler zurück.

Die Trennung von Walter ist auch für Sportdirek­tor Sven Mislintat

und Hitzlsperg­er das frühe Eingeständ­nis des eigenen Scheiterns. Die Verantwort­lichen hatten Walter im vergangene­n Sommer auch deshalb von Holstein Kiel verpflicht­et, weil dessen offensive, mutige, dominante Idee vom Fußball sinnbildli­ch für den gesamten VfB stehen sollte. „Leistungsf­ußball unterliegt aber auch dem Diktat des Ergebnisse­s, der Entwicklun­g und des sportliche­n Trends“, sagte Sven Mislintat nun.

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