Überall jetzt diese Weiber!
Ageht rmer Kerl, aber ehrlich! Da
er mit Kumpels am Freitagabend in den neuen „Star Wars“, Gut gegen Böse, Laserschwertkämpfe und Weltraumschlachten und alles, das reinste Bubenparadies, wie George Lucas ja die ganze Saga einst als Western-Ersatz für eine neue Generation geplant hat – und dann das! Nicht nur, dass mit Rey nun schon die ganze dritte Trilogie über der Held eine Heldin ist: Es kommt immer noch mehr! Drum hält es den jungen Mann Ende Zwanzig kaum noch auf seinem Kinosessel, als „Der Aufstieg Skywalkers“vorbei ist. Den ganzen Abspann hindurch mosert er schon für den ganzen Saal vernehmbar seinen Nebenmann über Schwächen des Films an, bis zum großen lautstarken Finale: Dass auch noch die Befehlshaber auf den Sternenzerstörern der bösen „letzten Ordnung“jetzt „Weiber“sind – das sei doch nun völlig unrealistisch! Und überhaupt: Alles übertrieben mit diesem Feminismus die ganze Zeit!
Das hätte zur Unterlegung nun wirklich die „Star Wars“-Fanfare für die dunkle Seite der Macht verdient gehabt. Wird man ja wohl noch sagen dürfen und so. Aber passt ja eigentlich perfekt als Abschluss dieses Kinojahres. Denn siehe „Star Wars“: Auf der Leinwand war es dominiert vom Disney-Konzern, der als erste Filmfirma überhaupt in einem Kalenderjahr mit seinen Produkten über zehn Milliarden Dollar eingespielt hat. Und drumrum, in der Welt, vergiftet von all dem Hinterweltler-Wüten darüber, wie dunkel die Wirklichkeit wirklich ist – und wie unrealistisch und manipulativ alle sind, die das anders sehen. All jenen kleinen Patriarchen ihrer vorgestrigen Welt sei nicht nur wie bisher zu Hause, sondern auch im Beruf eine Chefin gewünscht. Und der Mut, auch mal öffentlich zu weinen. Sonst werden nur lauter Darth Vaders daraus, die hinter Masken an ihren Laserschwertern herumfingern.