An Weihnachten dankbar sein
Weihnachten ist ein Phänomen. Ob religiös motiviert oder nicht, das Fest beschäftigt Menschen, ob sie wollen oder nicht. Für die meisten Berufstätigen kann die Vorweihnachtszeit gar nicht besinnlich sein. Das liegt an diesem 24. Dezember. Vor Weihnachten sollen in Firmen und Behörden möglichst alle wichtigen Aufgaben abgeschlossen werden und am besten konkrete Pläne vorliegen, wie das neue Jahr (noch) erfolgreicher wird als das alte. Im Privaten ist ebenfalls Einsatz gefordert: Das Fest bietet Anlass, Menschen, die einem wichtig sind, eine Karte oder zumindest eine WhatsApp-Nachricht zu schreiben. Und Geschenke gehören ja ebenfalls dazu. Auch das kann denjenigen, die wieder einmal zu spät dran sind, Stress verursachen. Weihnachten ist zudem auch ein Datum, an dem nachdenkliche Menschen unweigerlich Bilanz ziehen – über das eigene Leben und das Miteinander mit den Liebsten.
Weil im Leben nicht alles perfekt ist, besteht in diesen Stunden die Gefahr, nur die Probleme zu sehen. Beziehungen können in die Brüche gehen, Krankheiten oder finanzielle Sorgen das Leben schwermachen. Wer einen lieben Menschen verloren hat, für den ist gerade an Weihnachten der Verlust schwer zu ertragen. Und manche fühlen sich an Weihnachten richtig einsam. Für Christen ist dieses Fest bei all den Widrigkeiten aber ein Anlass zur Hoffnung, dass Gott die Menschen nicht alleinlässt, sondern in dem unscheinbaren Christkind zu ihnen kommt und sie erlöst. Gerade in ausweglosen Situationen und im Scheitern haben Christen immer die Hoffnung, dass sich am Ende in Gott alles zum Guten wendet.
In unserer Weihnachtsausgabe finden sich mehrere Geschichten, die hoffnungsvoll stimmen: Die vielen Spenden für Menschen in Not, die zeigen, dass es in unserer Region eine Menge Solidarität und Nächstenliebe gibt. Der Stammzellenspender Pierre Süß aus dem Zusamtal, der mit seiner Bereitschaft zu helfen einem schwer kranken Kind die Hoffnung auf ein Weiterleben gibt. Die Seelsorger in der Region, die darum ringen, Menschen im Landkreis die Frohe Botschaft an Weihnachten zu verkünden.
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünscht die Wertinger Zeitung frohe Weihnachten. Ziehen Sie, wenn Sie jetzt das Jahr Revue passieren lassen, dankbar Bilanz. Im Bewusstsein, dass dieses Leben ein Geschenk ist. Und feiern Sie ein friedvolles Weihnachten im Kreise Ihrer Angehörigen und Freunde!