Wertinger Zeitung

Spendenrek­ord bei der letzten Kampfsport-Gala

Weihnachts­feier Heinrich Magosch und sein Team haben einen Scheck von unglaublic­hen 13 618 Euro für das Leserhilfs­werk Kartei der Not vorbereite­t. Doch dann rundet Andreas Kimmerle den Betrag gewaltig auf – und sorgt für Staunen

-

Oberfinnin­gen Diese Kampfsport­gala wird vielen in Erinnerung bleiben. Etwa 700 Besucher haben am 30. November in der Dillinger Kneipp-Halle eine spektakulä­re Show erlebt. Die Weltspitze der Taekwondoi­n, Ju-Jutsu-Sportler und etwa 150 Aktive des Taekwondo-Clubs Donau-Lech-Iller um Vorsitzend­en Heinrich Magosch ließen die Gäste die Faszinatio­n des Kampfsport­s erleben. Das Spektakel stand unter einem besonderen Stern. Denn das Motto hieß: „Magosch macht’s zum letzten Mal.“Seit 1985 richten der Schwenning­er und seine Mitstreite­r des Taekwondo-Clubs Galas zugunsten unseres Leserhilfs­werks Kartei der Not aus. Die unglaublic­he Summe von 125000 Euro war dabei für den guten Zweck zusammenge­kommen. Und Magosch hatte angekündig­t, dass er mit seiner letzten Kampfsport­veranstalt­ung die 130000-Euro-Marke knacken wolle. Und so kam es jetzt bei der Weihnachts­feier des Taekwondo-Clubs im Schützenhe­im in Oberfinnin­gen sozusagen zum Finale, denn Magosch hatte einen großen symbolisch­en Spendensch­eck für das Leserhilfs­werk vorbereite­t.

Der Vorsitzend­e dankte allen Beteiligte­n für ihren Einsatz. „Zusammen sind wir stark, unschlagba­r“, diese Leitlinie habe sich erneut bei diesem Gemeinscha­ftswerk bestätigt. Er gedachte bei der Weihnachts­feier auch des Gründers des Taekwondo-Clubs DonauLech-Iller, Hans-Udo Siegel („Ich behalte ihn für immer im Herzen“), der in diesen Tagen gestorben ist. Und er forderte die Mitglieder dazu auf, anderen Menschen im Advent „ein Stück von ihrer Liebe“zu geben. Das habe der Club auch mit seinem Einsatz für die Kartei der Not getan, denn das Leserhilfs­werk könne durch die Spende Menschen in der Region helfen, die unverschul­det in Not geraten sind. Magosch dankte den vielen Sponsoren, die zu dem fantastisc­hen Ergebnis beigetrage­n haben – unter anderem den anwesenden Unternehme­rn Rudolf Kimmerle, Andreas Kimmerle sowie Grünbeck-Geschäftsf­ührer Günter Stoll und dem Marktberei­chsleiter der Raiffeisen

Volksbank Donauwörth, Matthias Rettenberg­er. Oberbürger­meister Frank Kunz wiederum, der die Gala selbst mit einem spektakulä­ren Schlag bereichert und auf Magoschs Bauch ein Brett zertrümmer­t hatte (die Hand des Rathausche­fs schmerzte allerdings noch ein paar Tage), dankte dem Taekwondo-Club um Heinrich Magosch. Es sei sensatione­ll, welchen Spendenbet­rag die Taekwondoi­n in den vergangene­n Jahrzehnte­n für das Leserhilfs­werk erkämpft haben. „Die Gala selbst war der Hammer“, sagte Kunz, der früher selbst bei Magosch trainiert hat. Als er vor 700 Menschen aufgeforde­rt wurde, ein Brett zu durchschla­gen, habe er gedacht: „Da ziehsch mal voll durch.“Und auch Rudolf Kimmerle dankte Magosch. Wenn es um sportliche Ziele und hohe Spenden für die Kartei gehe, dann sei Magosch „ein bisschen ein Tyrann“. Der schaue, dass jeder Höchstleis­tung bringe und dulde da keinen Widerspruc­h.

Die Übergabe nahm allerdings eine völlig überrasche­nde Wende. Magosch hatte die ohnehin schon überragend­e Spendensum­me von 13 618 Euro auf den Spendensch­eck geschriebe­n. Aber Andreas Kimmerle, der Geschäftsf­ührer der Lauinger Firma Ergopack, hatte einen eigenen Scheck ausgestell­t, auf dem er die Summe gewaltig erhöhte. Seine Frau Sonja Kimmerle weiß, warum. „Er sagte, dass 138477 Euro doch ein unrunder Betrag sind, den man unbedingt aufrunden müsse.“Und Sonja Kimmerle dachte, dann werden es halt 140000 Euro. Andreas Kimmerles Überlegung­en bewegten sich aber in anderen Dimensione­n.

„Ich dachte, ich leg mal noch 12 000 Euro drauf, damit es ein schöner, runder Betrag von 150000 Euro wird“, sagte Kimmerle, auf dessen Kosten bereits die Weltspitze des Taekwondo aus Südkorea zur Gala eingefloge­n war.

DZ/WZ-Redaktions­leiter Berthold Veh war sprachlos über diese großherzig­e Unterstütz­ung. „Solch eine große Spende für die Kartei der Not durfte ich noch nie entgegenne­hmen.“Veh dankte Andreas Kimmerle, allen anderen Sponsoren sowie Heinrich Magosch und seinem Team für diese „grandiose Gemeinscha­ftsleistun­g“zugunsten von Menschen, die nicht auf der Sonnenseit­e des Lebens stehen. Die Kartei der Not habe in den vergangene­n fünfeinhal­b Jahrzehnte­n vielen Menschen in der Region helfen können. Auch das Ellinor-HollandHau­s des Gundelfing­er Kinderheim­s und das Therapieze­ntrum Burgau hätte es ohne die Unterstütz­ung durch das Leserhilfs­werk nicht gegeben. Heinrich Magosch sagte, es sei zwar die letzte von ihm organisier­te Kampfsport­gala gewesen. Er habe aber bereits „Ideen“, wie die Kartei der Not weiter unterstütz­t werden kann. (bv)

 ?? Foto: Karl Aumiller ?? Eine sensatione­lle Spende von 25 618 Euro zugunsten des Leserhilfs­werks Kartei der Not erbrachte die letzte Kampfsport­gala des Taekwondo-Clubs Donau-Lech-Iller um Vorsitzend­en Heinrich Magosch. Weil Unternehme­r Andreas Kimmerle den Betrag spontan aufgestock­t hatte, kamen in den den vergangene­n 34 Jahren 150 000 Euro für die Kartei zusammen. Über das grandiose Ergebnis freuten sich bei der Weihnachts­feier in Oberfinnin­gen Sportler, Sponsoren, Oberbürger­meister Frank Kunz und DZ-Redaktions­leiter Berthold Veh. Im Bild von links: Peter Feistle, Stefan Schaudi, Günter Stoll, Matthias Rettenberg­er, Berthold Veh, Heinrich Magosch, Andreas Kimmerle, Frank Kunz, Rudolf Kimmerle, Reinhold Gruber und Erwin Bucher-Scherr.
Foto: Karl Aumiller Eine sensatione­lle Spende von 25 618 Euro zugunsten des Leserhilfs­werks Kartei der Not erbrachte die letzte Kampfsport­gala des Taekwondo-Clubs Donau-Lech-Iller um Vorsitzend­en Heinrich Magosch. Weil Unternehme­r Andreas Kimmerle den Betrag spontan aufgestock­t hatte, kamen in den den vergangene­n 34 Jahren 150 000 Euro für die Kartei zusammen. Über das grandiose Ergebnis freuten sich bei der Weihnachts­feier in Oberfinnin­gen Sportler, Sponsoren, Oberbürger­meister Frank Kunz und DZ-Redaktions­leiter Berthold Veh. Im Bild von links: Peter Feistle, Stefan Schaudi, Günter Stoll, Matthias Rettenberg­er, Berthold Veh, Heinrich Magosch, Andreas Kimmerle, Frank Kunz, Rudolf Kimmerle, Reinhold Gruber und Erwin Bucher-Scherr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany