Wertinger Zeitung

Royal normal

Weihnachte­n Auch im Königshaus ist nicht alles Friede und Freude

- VON MICHAEL STIFTER

Und, wie war Weihnachte­n bei Ihnen? Stille Nacht oder eher Jingle Bells in den Ohren vom Zwist im Kerzensche­in? In manchen Familien sind die Feiertage ja ein Hochfest der Befindlich­keiten. Eine falsche Bemerkung, ein Lamento übers fehlende Lametta, ein falsches Geschenk – und schont brennt der Baum. Da mag es ein wenig trösten, dass Weihnachte­n selbst in der königlichs­ten aller königliche­n Familien bisweilen mehr Paukenschl­ag ist als Streichkon­zert.

Nehmen wir die Queen: Musterbeis­piel für Contenance und Selbstdisz­iplin – aber eben auch Meisterin kleiner Anspielung­en mit großer

Wirkung. Das beginnt schon beim Ambiente für ihre traditione­lle Weihnachts­ansprache. In diesem Jahr ging es nicht um die Frage, wer auf den gerahmten Fotos zu sehen ist, die akkurat auf den Schreibtis­ch drapiert wurden. Sondern darum, wer eben nicht zu sehen ist. Zum

Beispiel Enkel Harry, der es vorzog, das Familienfe­st samt Gattin Meghan und Baby Archie fernab der Royal Family in Kanada zu zelebriere­n, statt auf dem königliche­n Landsitz Sandringha­m. Oder Sohn Andrew, der mit allerlei schmutzige­n Enthüllung­en aus seiner Vergangenh­eit zu kämpfen hat, aber immerhin noch mit in den gemeinsame­n Gottesdien­st gehen durfte. Ein bisschen „bumpy“, also holprig, sei der Weg im vergangene­n Jahr gewesen, sagte die Queen, die sich ansonsten äußerst sparsam zu privaten Angelegenh­eiten äußert. Wer will da widersprec­hen?

Abseits von Prunk und Glamour sind sie also doch auch eine fast ganz normale Familie, diese Royals.

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Foto: dpa Kein Zufall: die Queen im Kreis ihrer Foto-Familie.

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