Royal normal
Weihnachten Auch im Königshaus ist nicht alles Friede und Freude
Und, wie war Weihnachten bei Ihnen? Stille Nacht oder eher Jingle Bells in den Ohren vom Zwist im Kerzenschein? In manchen Familien sind die Feiertage ja ein Hochfest der Befindlichkeiten. Eine falsche Bemerkung, ein Lamento übers fehlende Lametta, ein falsches Geschenk – und schont brennt der Baum. Da mag es ein wenig trösten, dass Weihnachten selbst in der königlichsten aller königlichen Familien bisweilen mehr Paukenschlag ist als Streichkonzert.
Nehmen wir die Queen: Musterbeispiel für Contenance und Selbstdisziplin – aber eben auch Meisterin kleiner Anspielungen mit großer
Wirkung. Das beginnt schon beim Ambiente für ihre traditionelle Weihnachtsansprache. In diesem Jahr ging es nicht um die Frage, wer auf den gerahmten Fotos zu sehen ist, die akkurat auf den Schreibtisch drapiert wurden. Sondern darum, wer eben nicht zu sehen ist. Zum
Beispiel Enkel Harry, der es vorzog, das Familienfest samt Gattin Meghan und Baby Archie fernab der Royal Family in Kanada zu zelebrieren, statt auf dem königlichen Landsitz Sandringham. Oder Sohn Andrew, der mit allerlei schmutzigen Enthüllungen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, aber immerhin noch mit in den gemeinsamen Gottesdienst gehen durfte. Ein bisschen „bumpy“, also holprig, sei der Weg im vergangenen Jahr gewesen, sagte die Queen, die sich ansonsten äußerst sparsam zu privaten Angelegenheiten äußert. Wer will da widersprechen?
Abseits von Prunk und Glamour sind sie also doch auch eine fast ganz normale Familie, diese Royals.