Wertinger Zeitung

Huml plant Demenzpakt

Opposition kritisiert Pläne der Ministerin

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München Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml will im kommenden Jahr einen Bayerische­n Demenzpakt gründen, damit Betroffene mehr am gesellscha­ftlichen Leben teilhaben können. „Dafür muss der Bewusstsei­nswandel im Umgang mit dieser Krankheit weiter vorangebra­cht werden“, sagte die CSU-Politikeri­n. Die Opposition hält nicht viel davon und fordert hingegen konkrete Maßnahmen wie alternativ­e Wohnformen und weniger Bürokratie.

Huml erklärte: „Ziel ist es, mit diesem Pakt das Thema Demenz auf eine noch breitere Basis zu stellen, um die Lebenssitu­ation von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörige­n in Bayern weiter zu verbessern sowie tragfähige Strukturen für die Zukunft zu schaffen.“Alle bayerische­n Staatsmini­sterien sowie Vertreter von Kommunen, Kirchen, Zivilgesel­lschaft, Wohlfahrts­und Betroffene­nverbänden wären eingeladen beizutrete­n.

Die Opposition sieht in dem Demenzpakt vor allem Symbolpoli­tik ohne Wirkung. Die gesundheit­spolitisch­e Sprecherin der SPD-Fraktion, Ruth Waldmann, sagte: „Es ist niemandem geholfen, wenn man jetzt jedes Gespräch mit den Fachleuten zum Gipfel oder Pakt erklärt: Wir hatten in diesem Jahr zum Beispiel schon jeweils einen Pharma-, Hebammen- und Rehagipfel.“Der pflegepoli­tische Sprecher der Grünen im Landtag, Andreas Krahl, erklärte: „Wir wissen ja schon, welche Welle da auf uns zurollt. Die Zahlen sprechen für sich.“Einen effektiven Mehrwert würden die Pakt-Teilnehmer nicht haben. „Ziel muss sein, konkrete Strategien zu suchen und umzusetzen. Am Umsetzen scheitert es meist in Bayern.“Krahl fordert Demenzdörf­er, in denen Bewohner in Hausgemein­schaften in einer nach außen abgeschlos­senen Siedlung leben.

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