Kann denn nicht immer Weihnachten sein?
Bilanz Helene Fischer päpstelt, Florian Silbereisen traumschifft – okay. Die schönsten Ereignisse aber gab es woanders
Und schon wieder vorbei, dieses Weihnachten. Dabei hat es sich der Gedanke, das alles könne doch ruhig jeden Tag so sein, gerade erst in den Köpfen bequem gemacht. Die flächendeckende Ruhe also, die kulinarischen Ausflüge, die Liebsten um sich herum. Gut, ob Helene Fischer dauerhaft als Päpstin auftreten sollte und nicht nur am ersten Weihnachtsfeiertag in ihrer FernsehShow, darf jeder für sich entscheiden; die katholische Kirche wird da auch noch ein Wörtchen mitreden wollen. Und jeden Abend Besuch von Traumschiff-Kapitän Silbereisen? Na ja, der Mann wird ja hoffentlich auch mal seinen Jahresurlaub
nehmen. Busfahrt nach Abano Therme vielleicht oder mit dem Zug in die Eifel.
Dieses Weihnachten hat aber auch Geschichten geliefert, die wir – sagen wir es vorsichtig – zumindest gerne häufiger lesen wollen. Bestes Beispiel: Krefeld, Heiligabend. Ein 51-jähriger Mann findet kurz vor Mitternacht an einer Straße unter einem Baum einen Rucksack. Darin: 16000 Euro Bargeld und mehrere Geschenkpäckchen. Was macht er? Ab nach Hause, Sektkorken knallen lassen, Freudentränen, Flug buchen? Nichts von alledem.
Er ruft die Polizei, die macht den Besitzer des Rucksacks ausfindig und bringt diesem das kostbare Fundstück zurück. Und der Weihnachtsengel?
Will nicht mal einen Groschen Finderlohn haben.
Beispiel zwei: Der scheidende Präsident des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme, verkündet, er habe für den Ernstfall bestens vorgesorgt. „Der typische Katastrophenschützer ist auch zu Hause anders ausgerüstet“, sagt der THWChef wenige Tage, bevor er seinen Ruhestand antritt. Heißt: Pumpernickel und Rindfleisch in Dosen, Obst und Gemüse in Gläsern, Kerzen, solche Sachen. Aber jetzt kommt’s. Der Mann sagt auch: „Man kann über die Bevorratung durch Wasser reden. Aber ich habe zu Hause auch meinen Weinkeller, ergänzt durch Whiskey und Gin, sodass ich auch längere Durststrecken durchhalten kann.“Dann dürfte ja nichts mehr schiefgehen.
Beispiel drei – wenn auch mit Abstrichen zu würdigen: Ein 65-Jähriger verlässt mit einem Batzen Geld eine Bank in Colorado Springs im
US-Bundesstaat Colorado. Er mischt sich unter Passanten, wirft plötzlich mit Geld nur so um sich und ruft dabei „Frohe Weihnachten“. Noch so ein Engel? Nun ja, vielleicht ein kleines bisschen. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Mann die Dollars nicht einfach von seinem Konto abgehoben, sondern in der Bankfiliale ziemlich eindeutig signalisiert hat, man möge ihm das Geld doch aushändigen, ansonsten müsse er eine Waffe...
Der ungewöhnliche Bankräuber setzt sich übrigens nach seiner „großzügigen“Geste vor ein Café und wartet auf die Polizei. Passanten bringen das Geld zurück in die Bank. Allerdings fehlen noch ein paar tausend Dollar.