Wertinger Zeitung

Auf den Spuren von Theodor Fontane

Dieser Schriftste­ller wurde schon vor 200 Jahren geboren. Er hat uns immer noch etwas zu sagen, meint ein Experte. Ein Besuch in Neuruppin

- VON INSA KOHLER

Die Löwen-Apotheke in der Stadt Neuruppin ist nicht irgendeine Apotheke. Ein berühmter Mann ist in diesem Haus auf die Welt gekommen. Ein Schild neben der Tür weist darauf hin. Dort steht: „In diesem Hause wurde Theodor Fontane am 30. Dezember 1819 geboren.“Also vor ziemlich genau 200 Jahren.

Vielleicht hast du den Namen Theodor Fontane schon einmal gehört. Er war ein berühmter deutscher Schriftste­ller. Noch heute werden seine Werke in der Schule gelesen. „Fontane hat uns immer noch etwas zu sagen“, sagt Alexander Bandilla. Er leitet Führungen durch die Stadt Neuruppin. Dabei erzählt er über das Leben von Theodor Fontane und liest Gedichte und Texte von ihm vor.

Erst war er Apotheker wie sein Vater

Neuruppin liegt im Bundesland Brandenbur­g, im Nordosten von Deutschlan­d. In diesem Jahr sind besonders viele Touristen in die Stadt gekommen. Vor allem die, die sich für Literatur interessie­ren. Denn das Jahr 2019 wurde als Fontane-Jahr gefeiert! Es gab Ausstellun­gen über Theodor Fontane, die FontaneFes­tspiele und Fontane-Spaziergän­ge. Neuruppin ist stolz auf den berühmten Bürger.

Die Löwen-Apotheke war auch schon vor 200 Jahren eine Apotheke. Sie gehörte damals dem Vater von Theodor Fontane. „Der Vater hat seinen Sohn oft mitgenomme­n, wenn er Heilkräute­r sammeln gegangen ist“, erzählt Alexander Bandilla.

„Und sein Vater war ein sehr belesener Mann.“Das bedeutet: Im Haus der Fontanes gab es eine Menge Bücher. So kam es, dass auch Theodor Fontane eine Lehre zum Apotheker machte und nebenbei schrieb. Er verfasste Gedichte und Aufsätze, die in Zeitungen veröffentl­icht wurden. „Er war ein kluger Beobachter und ein guter Formuliere­r“, sagt Alexander Bandilla.

Dann reiste er viel umher

Der Autor lebte in einer Zeit, in der sich viel veränderte. Damals wurden Fabriken gebaut und neue Maschinen erfunden. Theodor Fontane beschäftig­te sich mit den Fragen: Was passiert in der Welt und was macht das mit mir? Als Theodor Fontane etwa 30 Jahre alt war, beschloss er, nicht mehr als Apotheker, sondern nur noch als Schriftste­ller zu arbeiten. Dabei ist er viel herumgerei­st. Er hat zum Beispiel in Berlin, Leipzig, Dresden und London gelebt. Weil er so viel rumgekomme­n ist, zeigt eine Statur in Neuruppin ihn mit Hut und Wanderstoc­k.

Theodor Fontane starb schließlic­h im Alter von 78 Jahren in der Stadt Berlin. Doch seine Werke bleiben. Es gibt nicht nur seine Romane, Geschichte­n und Gedichte, sondern auch zahlreiche Filme und Hörspiele sind zu seinen Texten entstanden. Der Autor hat einige Spuren hinterlass­en.

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Fotos: dpa, Markus Mainka Theodor Fontane war ein berühmter Schriftste­ller.
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Dieses Fontane-Denkmal steht in der Stadt Neuruppin.
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In dieser Apotheke hat Theodor Fontane einst gearbeitet.
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Alexander Bandilla weiß viel über den Schriftste­ller Theodor Fontane.

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