Minister Reichhart kündigt Rücktritt an
Seeon Bayerns Bau- und Verkehrsminister Hans Reichhart wird nach Informationen unserer Redaktion bereits am heutigen Dienstag bei der Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Seeon seinen Rücktritt aus der Staatsregierung zum 1. Februar bekannt geben. Nach nur 14 Monaten im Amt will sich der 37-jährige Schwabe von da an voll auf den Kommunalwahlkampf im Landkreis Günzburg konzentrieren. Reichhart kandidiert dort, wie mehrfach berichtet, für das Amt des Landrats. Über seine Nachfolge wird in der CSU heftig spekuliert. Als potenzielle Nachfolger gelten die schwäbischen Landtagsabgeordneten Eric Beißwenger und Klaus Holetschek. Die Entscheidung liegt bei Ministerpräsident Söder (CSU).
Jeder kennt ihn, Senecas berühmten Satz: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“Insofern ist es zu begrüßen, wenn Bayern seine Schüler fit für den Alltag machen will: Mehr praktische Lebenskompetenz kann schließlich niemandem schaden.
Dass – anders als einst von Ministerpräsident Söder angekündigt – kein eigenes Schulfach „Alltagskompetenz“eingerichtet wird, ist kein Fehler. Im Gegenteil: Schließlich stemmen viele Schulen schon heute freiwillig tolle Projekte zu diversen Alltagsfragen – vom SozialPraktikum über Umwelt-Wochen bis hin zum Bauernhof-Besuch. Künftig sollen solche Projekte eben für alle Schulen verpflichtend werden.
Darüber hinaus ist Alltagskompetenz im neuen Lehrplan als eigenes Bildungsziel schon fest verankert. Aktuelle Themen wie der Klimaschutz werden an vielen Schulen nicht erst seit den „Fridays for Future“-Demonstrationen lebhaft diskutiert. Die projektorientierte, fächerübergreifende Behandlung mag zwar teilweise noch ausbaufähig sein. Ein eigenes Schulfach ist dennoch überflüssig.
Ob Digitalisierung, Medienkompetenz, Umweltbildung oder jetzt eben Alltagskompetenz: An Ideen für neue Fächer herrscht kein Mangel. So ehrenwert die Motive dafür auch sein mögen: Man sollte die Schulen mit ständig neuen Aufgaben nicht überfordern. Nicht jedes gesellschaftliche Problem lässt sich zudem an der Schule lösen. Zumal – Stichwort Lehrermangel – die Sicherstellung des Regelunterrichts derzeit oft schon Aufgabe genug ist.