Wertinger Zeitung

„Nicht mit der Linksparte­i“

Bernhard Vogel zur Zusammenar­beit

- Interview: Bernhard Junginger

Herr Vogel, wie stehen Sie als früherer Ministerpr­äsident Thüringens zu einer möglichen Kooperatio­n von CDU und Linksparte­i in einer Landesregi­erung? Bernhard Vogel: Eine Koalition mit der Linksparte­i scheidet nach meiner Überzeugun­g aus, die Partei der deutschen Einheit kann nicht mit den Erben der SED koalieren.

Halten Sie bestimmte Formen der Zusammenar­beit zwischen CDU und Linksparte­i für akzeptabel?

Vogel: Nicht mit der Partei. Aber mit einem gewählten Ministerpr­äsidenten. Es darf in Thüringen nicht über Jahre zum politische­n Stillstand kommen.

Mit der Tolerierun­g einer rot-rot-grünen Minderheit­sregierung durch die CDU könnten Sie also leben?

Vogel: Es sieht bedauerlic­herweise so aus, dass diese Minderheit­sregierung kommen wird. Und sie ist darauf angewiesen, dass Entscheidu­ngen gefällt werden. Darüber sollte man sich durchaus unterhalte­n, um Schaden für das

Land abzuwenden.

Muss die Linke im

Osten anders beurteilt werden als aus westdeutsc­her Perspektiv­e? Vogel: Grundsätzl­ich nicht. Allerdings ist zu beachten, dass sie in Ostdeutsch­land doch über eine durchaus deutliche Zustimmung in der Wählerscha­ft verfügt. Im Westen dagegen spielt sie kaum eine Rolle.

Bernhard Vogel

Wie bewerten Sie generell das Wirken Ihres Nachfolger­s Bodo Ramelow? Vogel: Auch ich muss anerkennen, dass er als Gewinner aus den letzten Landtagswa­hlen hervorgega­ngen ist. Das ändert allerdings nichts daran, dass er für eine Partei steht, die nicht anerkennt, dass die DDR ein Unrechtsst­aat war, und die in ihrem Programm eine sozialisti­sche Gesellscha­ftsordnung anstrebt.

Welchen Umgang empfehlen Sie Ihren Parteifreu­nden mit der AfD?

Vogel: Eindeutig – mit ihr kommt keine Form der Zusammenar­beit infrage. Um die Wähler dieser Partei sollten sich allerdings alle demokratis­chen Parteien kümmern.

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