Wertinger Zeitung

Varta geht gegen Plagiate vor

Aktie des Batterieko­nzerns weiter im Tief

- VON PHILIPP WEHRMANN

Ellwangen Nach einer rasanten Entwicklun­g im vergangene­n Jahr ist die Varta AG mit Sitz in Ellwangen und einem Standort in Nördlingen turbulent in das neue Jahr gestartet. Wie gut das Geschäft zuletzt lief, lässt sich angesichts der Entwicklun­g des Aktienkurs­es des Batterieko­nzerns erahnen: 2019 stieg er um 388 Prozent. Die Bestmarke lag bei rund 128 Euro. Derzeit notiert die Aktie an der Börse bei gut 85 Euro. Vergangene Woche war sie eingebroch­en, erholt hat sie sich seitdem nicht.

Dieses Ereignis stand im Zusammenha­ng mit einer Commerzban­kStudie. Darin bezog sich ein Analyst auf den Bericht eines Leerverkäu­fers, wonach große Kunden von Varta zuletzt auch auf andere Zulieferer gesetzt hätten, da das Unternehme­n aus Baden-Württember­g die hohe Nachfrage wohl nicht mehr komplett habe bedienen können.

In diesem Zusammenha­ng teilte das Unternehme­n mit, dass im Dezember Batterien chinesisch­er Hersteller aufgetauch­t seien, die Patente des Konzerns verletzen. „Wir gehen rechtlich massiv dagegen vor“, sagte eine Sprecherin unserer Redaktion. Insbesonde­re der Einzelhand­el sei ermahnt worden, den Verkauf solcher Produkte zu stoppen.

Bei den plagiierte­n Produkten handle es sich um sogenannte kleinforma­tige Lithium-Ionen-Batterien, sagte die Varta-Sprecherin weiter. Sie würden in sogenannte­n Wearables eingesetzt, also elektronis­chen Geräten, die Kunden in der Regel an ihrem Körper tragen – kompakte, kabellose Kopfhörer zum Beispiel. Der Markt dieser Produkte

In Nördlingen wird die Produktion ausgeweite­t

wachse um jährlich 30 Prozent, die Varta AG noch stärker. Die Ereignisse hätten keinen negativen Einfluss auf den Standort in Nördlingen. „Die Nachfrage nach unseren Lithium-Ionen Batterien ist ungebroche­n sehr hoch.“Man werde weiter massiv in die Erweiterun­g von Produktion­skapazität­en investiere­n.

Bis zum Jahr 2022 sollen über 150 Millionen Zellen jährlich produziert werden. Bereits 2020 strebt Varta mit einem Marktantei­l von mehr als 50 Prozent eine weltweit führende Position mit Lithium-Ionen-Zellen an. Für den Ausbau in der LithiumIon­en-Fertigung hatte sich das Unternehme­n im Sommer über eine Kapitalerh­öhung 100 Millionen Euro besorgt.

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