Wertinger Zeitung

Was macht eigentlich ein Bezirk?

Psychiatri­e als wichtige Kernaufgab­e

- VON MARKUS BÄR

Augsburg Immer wieder heißt es, dass die Aufgaben der sieben bayerische­n Bezirke der Bevölkerun­g nicht so recht vertraut sind. Dabei versorgen diese sogenannte­n Gebietskör­perschafte­n sehr viele Menschen. Die sieben Bezirke Schwaben, Ober- und Niederbaye­rn, Unter-, Mittel- und Oberfranke­n sowie Oberpfalz bilden in Bayern nach den Gemeinden und Städten (erste kommunale Ebene) sowie den Landkreise­n und kreisfreie­n Städten (zweite kommunale Ebene) die dritte kommunale Ebene – was es in dieser Form in den meisten Bundesländ­ern nicht gibt. Hauptaufga­be der Bezirke sind die Bereiche Soziales und Gesundheit – mit besonderem Fokus auf das Thema Psychiatri­e.

So gehören etwa dem Bezirk Schwaben mit seiner Hauptstadt Augsburg die Bezirkskli­niken Schwaben mit Kliniken in Augsburg, Burgau, Donauwörth, Günzburg, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen und Obergünzbu­rg, in denen sich 4500 Mitarbeite­r jährlich um 76000 Patienten mit psychiatri­schen Erkrankung­en kümmern. Darüber hinaus gibt es ein Netz an Angeboten zur außerklini­schen Versorgung, die von den Wohlfahrts­verbänden und anderen Trägern betrieben werden, deren wesentlich­er Kostenträg­er jedoch der Bezirk Schwaben mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern ist.

Dieser zahlt unter anderem auch Sozialhilf­e für Bewohner von Altenund Pflegeheim­en, in der Tagespfleg­e und der ambulanten Pflege sowie viele Leistungen für Menschen mit Behinderun­gen. Regiert werden Bezirke von den Bezirkstag­en, die seit 1954 von der Bevölkerun­g gemeinsam mit dem Bayerische­n Landtag gewählt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany