Wertinger Zeitung

Vor Rechten nicht einknicken!

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger-allgemeine.de

Antisemiti­smus greift um sich – auch in Schulen. Am Grafinger Gymnasium haben Neuntkläss­ler – gedankenlo­s, wie sie später zugaben – Juden in Chatbotsch­aften verhöhnt. Rassismus in WhatsappZe­iten. Kurz vorher war bekannt geworden, dass ausgerechn­et ihre Schule sich nach dem HolocaustÜ­berlebende­n Max Mannheimer benennen will. Darf das sein? Wer ein historisch­es Gewissen hat, kann nur zu einem Schluss kommen: Ja, es muss sogar sein.

Ein Verzicht auf den Namen hätte bedeutet, dass die Schule vor rechten Ideologen einknickt, die die mangelnde Urteilsfäh­igkeit von Kindern zur Verbreitun­g ihrer Hetze nutzt. Die Gymnasiast­en selbst haben am Ende gezeigt, dass Judenhass an ihrer Schule keinen Platz hat. Mehrere meldeten die antisemiti­schen Umtriebe. Und sie machten sich dafür stark, dass ihre Toleranz auch in die Mauern des Schulgebäu­des gemeißelt wird.

Schüler, die aufstehen, anstatt in ihrer Komfortzon­e zu schweigen: Sie setzen genau das Zeichen, das wir brauchen. Fast wöchentlic­h tauchen Angriffe auf jüdische Bürger in den Medien und Polizeiber­ichten auf. Die Aktion der Schüler von Grafing sollte ebensoviel­e Schlagzeil­en machen. Denn sie beweist, dass Max Mannheimer mit seinen zahllosen Besuchen an bayerische­n Schulen sein Ziel erreicht hat: die Erinnerung wachzuhalt­en.

Lesen Sie dazu den Artikel „Schule gegen Judenhass“auf der zweiten Bayern-Seite.

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