Wertinger Zeitung

So stellt sich der Minister den Umzug nach Augsburg vor

Standort 200 Mitarbeite­r des Bau- und Verkehrsmi­nisteriums sollen künftig hier arbeiten. Gezwungen wird aber keiner

- VON JÖRG HEINZLE

Augsburg Es soll nicht irgendeine Immobilie sein, sondern ein Standort, den man auch vorzeigen kann. Rund 200 Mitarbeite­r des bayerische­n Bau- und Verkehrsmi­nisteriums sollen künftig in Augsburg arbeiten. Das kündigte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch an. Auch die Suche nach einem geeigneten Gebäude läuft jetzt schon an. Es ist die erste Zweigstell­e eines Landesmini­steriums in Augsburg, bisher sitzen die Ministeria­lbeamten nur in München und Nürnberg.

Zwangsweis­e soll niemand nach Augsburg versetzt werden. Bauministe­r Hans Reichhart (CSU) sagte unserer Redaktion, der Teilumzug des Ministeriu­ms in die Fuggerstad­t basiere auf Freiwillig­keit. Er gehe aber davon aus, dass sich genug Mitarbeite­r finden, die ihren Arbeitspla­tz gerne in Augsburg haben wollen. Rund 50 Beschäftig­te des Ministeriu­ms wohnten ohnehin im Raum Augsburg. Schon jetzt, kurz nachdem die Nachricht bekannt geworden sei, gebe es intern erste Anfragen von Interessie­rten.

Die Einrichtun­g der Augsburger Zweigstell­e sei kein rein symbolisch­er Akt, betont Hans Reichhart. Insgesamt sind im Bau- und Verkehrsmi­nisterium derzeit rund 550 Menschen beschäftig­t. Das bedeutet, dass mittelfris­tig mehr als ein Drittel aller Stellen nach Augsburg verlagert werden. Einen genauen Zeitplan gibt es nicht. Es hänge auch davon ab, wie schnell nun eine geeignete Immobilie gefunden werde, sagt Hans Reichhart. Die Mitarbeite­rzahl werde zum Start wohl auch nicht gleich bei 200 liegen, so der Minister, „sondern nach und nach aufwachsen“. Für welche Fachbereic­he die Mitarbeite­r in Augsburg zuständig sein werden, steht ebenfalls noch nicht fest. Es soll aber sowohl um das Thema Bauen wie um Verkehr gehen. Reichhart sagt, diese Themen passten sehr gut zum Ballungsra­um Augsburg. Beides sei für die Menschen hier von großer Bedeutung. Das ist aktuell auch im Wahlkampf für die Kommunalwa­hl so: Wohnen und Mobilität sind für die Parteien und OB-Kandidaten zwei große Themenfeld­er.

Das Ministeriu­m für Bauen, Wohnen und Verkehr gibt es in diesem Zuschnitt erst seit dem Jahr 2018. Der Schwabe Hans Reichhart hat die Verlagerun­g der rund 200 Stellen in die schwäbisch­e Bezirkshau­ptstadt noch mit auf den Weg gebracht.

Umsetzen wird er sie aber nicht mehr, da er sein Amt zum 1. Februar abgibt. Der 37-Jährige kandidiert bei der Kommunalwa­hl im März für das Amt des Landrats in seinem Heimatland­kreis Günzburg. Seine Nachfolger­in könnte Kerstin Schreyer werden. In CSU-Kreisen heißt es zudem, der Abgeordnet­e Klaus Holetschek (Memmingen) solle Staatssekr­etär für Bau werden und die Augsburger Zweigstell­e des Ministeriu­ms leiten.

Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) sagt, er freue sich über die Entscheidu­ng. Er wertet es als „klares Bekenntnis zu Augsburg als Metropole“. Augsburg rücke damit ein Stück näher an die Staatsregi­erung heran. Die Verlagerun­g von Stellen von München in die Regionen sei generell eine „mutige und kraftvolle Veränderun­g“.

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Archivfoto: Hohlen Teile des bayerische­n Bau- und Verkehrsmi­nisteriums sollen nach Augsburg verlagert werden.

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