Mit Schwung und Bravour ins neue Jahr
Blasmusik Etwa 400 Besucher erleben in Binswangen mit dem Polizeiorchester Bayern ein Konzert der Extraklasse
Binswangen Schwungvoll und bravourös ging es am Samstag auch für die rund 400 Zuhörer in Binswangen ins neue Jahr. Denn sie erlebten mit dem Polizeiorchester Bayern unter der Leitung von Professor Johann Mösenbichler ein Konzert der Extraklasse. Mit der prächtigen „Liberty Fanfare“von John Williams eröffnete das sinfonische Blasorchester feierlich den Konzertabend und ließ dadurch bereits erahnen, auf welch außergewöhnlichen Hörgenuss man sich in den folgenden Stunden freuen durfte. Und so war es auch. Die 45 Profimusiker aus zwölf Nationen lieferten sinfonische Blasmusik vom Allerfeinsten und bewiesen dabei musikalisches Können auf höchstem Niveau.
Abwechslungsreich, vielfältig und kurzweilig gestaltete Mösenbichler das Programm, das gleichermaßen amüsant und humorvoll von Klarinettist und Saxofonist Peter Seufert moderiert wurde. Das Polizeiorchester versprühte ebenso mit Jaques Offenbachs Ouvertüre „Orpheus in der Unterwelt“gute Laune und Heiterkeit. Besonderen Anteil daran hatte sicherlich auch der berühmte Can-Can am Ende des Stückes. Einen weiteren Glanzpunkt des Abends setzte Sopranistin Ute Ziemer. Mit „Mon coeur s’ouvre à ta voix“aus „Samson & Dalila“oder dem „Vilja-Lied“aus „Die lustige
Witwe“entführte die Sängerin das Publikum in die Welt der Opern und berührte die Zuhörer mit ihrer ausdrucksvollen Stimme. Bei „Ganz Paris träumt von der Liebe“schwelgte der ein oder andere sicherlich in schönen Erinnerungen an alte Zeiten und vielleicht sogar an die großartige Caterina Valente. Mit der Schnellpolka „Ohne Sorgen“von Josef Strauss entließ das Orchester, getreu dem Motto seiner Neujahrstournee, die Konzertbesucher beschwingt in die Pause.
Fulminant ging es danach weiter.
So wurden 18 verschiedene „Stückchen“sowie 14 verschiedene „Instrumentengrüppchen“geschickt und gekonnt vom Chefdirigent höchstpersönlich „gemixt“und herauskam ein mitreißender „SoloCocktail“, der dem Hörer besser nicht „schmecken“konnte. Die komplette zweite Halbzeit lieferten sich die einzelnen Register ohne Pause einen musikalischen Schlagabtausch und liefen dabei zu Höchstform auf. So brillierten die Trompeten bei der „Fanfare für Rocky“in den höchsten Tönen, während Herbert Hornig an der Tuba bei „Für Theresa“für sein Instrument eher außergewöhnlich liebliche und sanfte Töne anschlug. Ein wahres „Sahnehäubchen“lieferte das Klarinettenregister bei „Clarinet Candy“. Ein Tänzchen wagten beispielsweise die Querflöten beim „Tanz der Rohrflöten“aus dem Nussknacker von Tschaikowsky. Sogar die gute alte Schreibmaschine kam zum Einsatz und wurde beim „The Typewriter“von den Schlagwerkern eindrucksvoll in Szene gesetzt. Die kräftigen und klangvollen Solopassagen der Posaunen, Eufonien und Hörner verliehen dem musikalischen Cocktail zu guter Letzt noch das gewisse Etwas. Als dessen letzter Ton verklang, verlangten die restlos begeisterten Konzertbesucher mit stehenden Ovationen sofort nach „Nachschlag“. Und den gab es natürlich auch! Mit „You Raise Me Up“, gesungen von Ute Ziemer, und dem traditionellen „Radetzkymarsch“verabschiedete sich das Polizeiorchester unter der Leitung von Professor Johann Mösenbichler nach einem sagenhaften Konzert von seinem Publikum.
„Geflasht“zeigte sich auch Roland Wagner, Vorsitzender des Musikvereins Binswangen, bei seinen abschließenden Dankesworten. Der Reinerlös des Benefizkonzerts ging zugunsten der Jugendarbeit seines Vereins. Professor Mösenbichler bezeichnete diese Hilfe als „Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft, die beim Musikverein Binswangen bestens untergebracht ist“. Namentlich dankte Wagner Konrad Bühler, der die Jugendarbeit des Vereins mit Leidenschaft vorantreibt. Und vor allem dankte der Vorsitzende dem Polizeiorchester „für dieses grandiose Konzert“, das allen Besuchern einen schwungvollen Start in das neue Jahr bescherte. Von Julia Schachner