Wertinger Zeitung

Der doppelte Wahnsinn

Sport Im Handball und im Fußball gab es spektakulä­re Wendungen

- VON FLORIAN EISELE

Mit dem Begriff Drama sollte man vorsichtig sein. Vor allem im Sport ist man oft geneigt, ein Spiel als dramatisch zu bezeichnen. Das aber ist fast immer unpassend, weil es ja nur um Tore, Punkte und Siege und nicht um menschlich­e Tragödien geht. Für das, was am Wochenende im Handball und Fußball zu sehen war, liegt zwar die Versuchung nahe, auch hier mit dem Drama zu kommen. Machen wir aber nicht. Aber der Wahnsinn war das schon.

Doch der Reihe nach: Erster Schauplatz des Wahnsinnsw­ochenendes war die Augsburger FußballAre­na. Zum Auftakt der Rückrunde schien der FC Augsburg die große

Borussia aus Dortmund am Rande einer Niederlage zu haben, führte 2:0 und 3:1. Noch eine halbe Stunde zu spielen – sollte doch klappen. Doch dann betrat ein 19-Jähriger die Bundesliga-Bühne: Erling Haaland. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslu­ng traf der BVB-Stürmer zum ersten Mal und ließ noch zwei weitere Treffer folgen, am Ende hatte Augsburg das Spiel mit 3:5 verloren. Der FCA war von einer Naturgewal­t in Gestalt eines Teenagers überrollt worden.

Am Abend dann der zweite Akt: Die Handball-Nationalma­nnschaft trat bei der EM gegen das favorisier­te Kroatien an. Das zuletzt viel gescholten­e deutsche Team zeigte die beste Turnierlei­stung, führte mit fünf Toren – und verlor am Ende mit nur einem Tor Unterschie­d. Damit gibt es auch kaum noch Chancen aufs Weiterkomm­en. „Wahnsinn in Wien“titelte die kroatische Presse. Tatsächlic­h war er total irre, der Sport-Samstag. Eine ähnliche Ansammlung spektakulä­rer Wendungen gab es zuletzt nur in „Game of Thrones“. Ob das jetzt doch schon wieder dramatisch ist, können Sie selbst entscheide­n. Alle Details zu den beiden Spielen gibt es natürlich im Sport.

 ?? Foto: dpa ?? Gefrustet: Handballer Jannick Kohlbacher.
Foto: dpa Gefrustet: Handballer Jannick Kohlbacher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany