Der doppelte Wahnsinn
Sport Im Handball und im Fußball gab es spektakuläre Wendungen
Mit dem Begriff Drama sollte man vorsichtig sein. Vor allem im Sport ist man oft geneigt, ein Spiel als dramatisch zu bezeichnen. Das aber ist fast immer unpassend, weil es ja nur um Tore, Punkte und Siege und nicht um menschliche Tragödien geht. Für das, was am Wochenende im Handball und Fußball zu sehen war, liegt zwar die Versuchung nahe, auch hier mit dem Drama zu kommen. Machen wir aber nicht. Aber der Wahnsinn war das schon.
Doch der Reihe nach: Erster Schauplatz des Wahnsinnswochenendes war die Augsburger FußballArena. Zum Auftakt der Rückrunde schien der FC Augsburg die große
Borussia aus Dortmund am Rande einer Niederlage zu haben, führte 2:0 und 3:1. Noch eine halbe Stunde zu spielen – sollte doch klappen. Doch dann betrat ein 19-Jähriger die Bundesliga-Bühne: Erling Haaland. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung traf der BVB-Stürmer zum ersten Mal und ließ noch zwei weitere Treffer folgen, am Ende hatte Augsburg das Spiel mit 3:5 verloren. Der FCA war von einer Naturgewalt in Gestalt eines Teenagers überrollt worden.
Am Abend dann der zweite Akt: Die Handball-Nationalmannschaft trat bei der EM gegen das favorisierte Kroatien an. Das zuletzt viel gescholtene deutsche Team zeigte die beste Turnierleistung, führte mit fünf Toren – und verlor am Ende mit nur einem Tor Unterschied. Damit gibt es auch kaum noch Chancen aufs Weiterkommen. „Wahnsinn in Wien“titelte die kroatische Presse. Tatsächlich war er total irre, der Sport-Samstag. Eine ähnliche Ansammlung spektakulärer Wendungen gab es zuletzt nur in „Game of Thrones“. Ob das jetzt doch schon wieder dramatisch ist, können Sie selbst entscheiden. Alle Details zu den beiden Spielen gibt es natürlich im Sport.