Wertinger Zeitung

Der Meister war zu gut

Eishockey Die Augsburger zeigen auch in Mannheim ein gutes Spiel, müssen sich aber geschlagen geben. Eine Szene sorgt für deutlich erhöhten Blutdruck auf der Panther-Bank

- (ako)

Mannheim Zweimal gut gespielt, aber nur einmal gewonnen: Das ist die Wochenendb­ilanz der Panther. Dem 3:2-Sieg in Köln am Freitag folgte am Sonntag eine 0:4 (0:1, 0:1, 0:2)-Niederlage in Mannheim. Dabei hatte Augsburg den Schwung des freitäglic­hen Siegs zum deutschen Meister mitgenomme­n. Wie schon gegen die Haie investiert­en die Panther von Anfang an viel und störten den Gegner früh in dessen Aufbauspie­l. Der allerdings hatte ein anderes Format als die Kölner, die tief in der Krise stecken. Mannheim strotzt derzeit vor Selbstvert­rauen. Die letzte Niederlage datiert vom 28. Dezember, als die Adler gegen Ingolstadt unterlagen. Es folgten sechs Siege.

Gegen Augsburg stellte Janik Möser bald schon die Weichen für den siebten Erfolg. Unverhofft tauchte er allein vor Markus Keller im Panther-Tor auf und traf aus kurzer Distanz zum 1:0 (8.). Aus Sicht der Gäste ein ärgerliche­r Gegentreff­er, denn die Szene war eigentlich schon geklärt. Patrick McNeill hatte dann aber den sicher geglaubten Puck vertändelt. Keller war es in der Folge zu verdanken, dass der Rückstand nicht größer wurde. Der gebürtige Augsburger hatte schon am Freitag den erkrankten Olivier Roy vertreten. Immerhin: Die etatmäßige Nummer 1 saß in Mannheim wieder auf der Bank.

Auf der anderen Seite der Eisfläche musste Dennis Endras Anfang des zweiten Durchgangs Schwerstar­beit verrichten, als die Augsburger in Überzahl gleich mehrfach an dem Allgäuer in Diensten der Adler scheiterte­n. Mitten in diese Drangphase hinein erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Nicolas Krämer hatte einen Schuss unhaltbar abgefälsch­t (26.).

Augsburg machte gegen starke Mannheimer in der Defensive vieles richtig, nutzte aber seine eigenen Chancen nicht. Das lag nicht immer nur am Gegner, denn kurz vor Ende des zweiten Drittels ereignete sich die Szene der Partie: Matt Fraser schießt in Überzahl aufs Tor. Endras pariert, kann den Puck aber nicht sichern. McNeill reagiert am schnellste­n und schiebt das Spielgerät über die Linie. Dumm nur, dass Schiedsric­hter Marc Iwert schon abgepfiffe­n hat, da er den Puck in den Fängen des Mannheimer Torwarts wähnte.

Eine Fehlentsch­eidung, die auf der Bank der Panther die Emotionen hochkochen ließ. Selbst der sonst so besonnene Tuomie bearbeitet­e wutentbran­nt die Inneneinri­chtung der Arena. Kein Trost war in diesem Moment, dass die vorhergehe­nde Strafe gegen Mannheims David Wolf ebenfalls schon mehr als fraglich gewesen war. „Das Tor hätte uns neue Energie gegeben und uns zurück ins Spiel gebracht“, sagte Tuomie bei Magentaspo­rt.

So aber blieb es bei der 2:0-Führung der Adler, die sie im letzten Abschnitt sicher verwaltete­n. Und spätestens als Tim Stützle auf 3:0 stellte (51.), waren die letzten Zweifel am Ausgang der Partie beseitigt. Rendulic traf zum Endstand ins leere Panther-Tor. „Trotz des Ergebnisse­s war es ein knappes Spiel“, sagte Tuomie. „Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft.“Das mache ihm Hoffnung für die nächsten Aufgaben.

Fünf der sechs Partien im Jahr 2020 haben die Panther auswärts bestritten, am kommenden Wochenende stehen zwei Heimspiele gegen Düsseldorf und Straubing an. „Wir wollen in beiden punkten“, gab Tuomie als Losung aus. Das ist auch bitternöti­g, denn in der Tabelle ist Augsburg durch die Niederlage in Mannheim auf Platz elf zurückgefa­llen. Die Abstände sind gering. Zwischen Platz acht (Köln) und elf liegen nur drei Zähler.

Augsburg Keller – Haase, McNeill; Rogl, Lamb; Valentine, Sezemsky; Hafenricht­er, LeBlanc, Schmölz; Fraser, Gill, Payerl; Trevelyan, Stieler, Kosmachuk; Holzmann, Ullmann, Sternheime­r; Mayenschei­n

 ?? Foto: Eibner-Pressefoto ?? Markus Keller hatte gegen Mannheim alle Hände voll zu tun und hielt, was zu halten war. An der Niederlage seiner Panther konnte er nichts ändern.
Foto: Eibner-Pressefoto Markus Keller hatte gegen Mannheim alle Hände voll zu tun und hielt, was zu halten war. An der Niederlage seiner Panther konnte er nichts ändern.

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