Wertinger Zeitung

Das neue Elefantenh­aus wird bald eröffnet

Tiere Das größte Projekt in der Geschichte des Augsburger Zoos soll Tieren und Besuchern viel Neues bieten. Die Baukosten sind gestiegen – und seit Kurzem auch die Eintrittsp­reise für den Tierpark

- VON EVA MARIA KNAB

Augsburg Nur noch wenige Wochen, dann geht das neue Elefantenh­aus im Augsburger Zoo in Betrieb. Aktuell laufen die letzten Arbeiten. Das größte Projekt in der Geschichte des Augsburger Zoos soll zum Eröffnungs­termin Anfang Februar weitgehend fertig werden. In die moderne und stark erweiterte Anlage werden erst einmal die beiden Augsburger Elefantinn­en einziehen. Danach bekommen sie Gesellscha­ft von weiteren Dickhäuter­n aus dem Tierpark Berlin.

Bislang leben die Augsburger Elefantenw­eibchen Targa und Burma in einem Gehege, das schon recht alt ist. Die neue Anlage wurde nötig, damit der Zoo weiterhin alle Tierschutz­auflagen für die Haltung asiatische­r Elefanten erfüllen und neue Tiere nach Augsburg holen kann. Dieser große Moment rückt näher. Knapp zwei Jahre nach der Grundstein­legung fürs neue Elefantenh­aus hat der Zoo den Termin für die offizielle Eröffnung nun festgelegt. Sie ist am Montag, 3. Februar.

Die neue Anlage entstand auf einer vorübergeh­end nicht genutzten Fläche neben dem bisherigen Elefantenh­aus. Insgesamt ist das Areal mit rund 7000 Quadratmet­ern rund viermal so groß wie bisher. Der bundesweit tätige Zooarchite­kt Frank Kirsten hat die Anlage geplant. Er hat sie sehr abwechslun­gsreich gestaltet. Ein Beispiel: Elefanten baden sehr gerne. Deshalb bekommen sie draußen in einen großen Teich, in dem komfortabe­l planschen können. Auch drinnen im Elefantenh­aus gibt es ein Badebecken mit Wasserfall. Und dazu noch viele weitere Neuerungen.

Im Gebäude gibt es eine Beregnungs­anlage, um den Sand am Boden staubfrei zu halten. Deckenstra­hler und große Heizelemen­te in den Seitenwänd­en sorgen für die richtige Temperieru­ng, damit sich die wärmeliebe­nden Tiere wohlfühlen. Von oben werden per Zeitschalt­uhr Fresskörbe mit Heu herunterge­lassen. An den Wänden finden die Dickhäuter Holzelemen­te, an denen sie Hautpflege betreiben können. Verbessert wird auch die Sicherheit für die Tierpflege­r. Sie sind beim Kontakt mit den mächtigen Dickhäuter­n künftig ständig durch Gitter geschützt. Diese Haltung ist heute in Zoos üblich, denn Elefanten werden generell als sehr gefährlich­e Großtiere eingestuft.

Bevor Targa und Burma einziehen können, wird noch an zahlreiche­n Details gearbeitet. Unter anderem müssen Holzstämme und Felsen in der Anlage eingebaut werden, aber auch der Wasseransc­hluss, Teile der Elektrik und die Überwachun­gskameras für die Elefanten in der Laufhalle. Zoodirekto­rin Barbara Jantschke sagt, auch nach der offizielle­n Eröffnung sei noch einiges zu erledigen.Wenn alles fertig ist, werden die beiden hochbetagt­en

Augsburger Elefantinn­en langsam an das neue Haus gewöhnt. „Je nach Witterung können sie von der alten Anlage in die neue wechseln“, so Jantschke. Die beiden ElefantenO­mas könnten etwas Zeit brauchen, bis sie sich in der neuen Umgebung wohlfühlen. Targa gilt mit ihren 63 Jahren als eines der ältesten Tiere ihrer Art weltweit. Wenn alles klappt, wie geplant, sollen dann voraussich­tlich im Frühsommer zwei weitere Elefantenw­eibchen in den Augsburger Zoo ziehen und zusammen mit ihren Augsburger Artgenossi­nnen eine neue Herde bilden. Frosja, 38, und Louise, 45, kommen aus dem Tierpark in Berlin. Barbara Jantschke spricht beim neuen Elefantenh­aus von einem „Leuchtturm­projekt“. Es ist das bislang größte Vorhaben in der Geschichte des Zoos. Zur Finanzieru­ng haben viele beigetrage­n. Zwei Millionen Euro gibt die Stadt als Zuschuss. Die Zoofreunde sammelten die von ihnen zugesagten 750000 Euro ein. Dazu kommen Eigenmitte­l des Zoos, Kredite, Sponsoren und viele Spenden aus der Bevölkerun­g. Die Baukosten sind von rund sechs Millionen Euro auf derzeit rund 7,3 Millionen Euro gestiegen. Jantschke begründete dies mit den allgemein steigenden Baupreisen. Das Projekt sei jedoch durchfinan­ziert.

Wer die neue Attraktion im Augsburger Zoo anschauen will, muss nun einen höheren Eintritt zahlen. Jantschke spricht von einer

Preisanpas­sung im regulären Turnus von zwei Jahren. Die normalen Tagesticke­ts für Erwachsene sind um zwei Euro teurer geworden, Kinder zahlen 1,50 Euro mehr, auch Jahreskart­en kosten mehr. Jantschke sagt, in der Preiserhöh­ung sei nun auch ein Euro pro Tagesticke­t für Artenschut­zprojekte des Augsburger Zoos enthalten. Dieser Beitrag sei „freiwillig“. Besucher, die ihn nicht bezahlen wollen, müssen vorher an der Zookasse Bescheid geben. Dann erhalten sie ein günstigere­s Ticket.

Zooeintrit­t Er kostet im Winter (1.11. bis 28.2.) für Erwachsene 11 Euro, Kinder von 3 bis 15 Jahren 6 Euro, für Ermäßigte 10 Euro und für Hunde (an der Leine) 4 Euro, die Familiensp­arkarte für 6 Kinder und 4 Erwachsene kostet 74 Euro. Im Sommer (1.3. bis 31.10.) kosten die Tickets Erwachsene 13 Euro, für Kinder von 3 bis 15 Jahren 7 Euro und für Ermäßigte 12 Euro.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ein Badebecken mit Wasserfall soll den Elefanten im Haus das Planschen ermögliche­n. Auch eine Beregnungs­anlage gibt es.
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