Wertinger Zeitung

Zauberrund­e in Abu Dhabi

Golf Bei der HSBC Championsh­ip geht bei Sebastian Heisele mit einer „64“der Knopf auf

- VON GÜNTHER HÖDL

Dillingen Die Lokationen der European Golf-Tour um diese Jahreszeit sind exotisch. Während hierzuland­e der Winter die Plätze mehr oder weniger fest im Griff hat, zieht es die Profispiel­er nach Südafrika, Mauritius, Australien oder in die Vereinigte­n Arabischen Emirate. So auch den Dillinger Sebastian Heisele, der von Donnerstag bis Sonntag in Abu Dhabi bei der HSBC Championsh­ip um Ranglisten­punkte abschlug. Und dabei glückte dem 31-Jährigen am Samstag mit einer „64“eine seiner besten Karriere-Runden. „Dafür trainiert man tagtäglich – eine Paraderund­e“, sagte Heisele gegenüber unserer Zeitung.

Das 132-köpfiger Starterfel­d konnte sich sehen lassen. Aus den USA waren unter anderem Weltrangli­sten-Erster Brooks Koepka und die aktuelle Nummer sechs, Patrick Cantlay, eingefloge­n. Aus der europäisch­en Elite bemühten sich so bekannte Golfer wie Sergio Garcia, Tommy Fleetwood oder Lee Westwood ums Preisgeld von insgesamt sieben Millionen US-Dollar. Westwood ging als Führender auf die Schlussrun­de und gewann das Turnier dann auch mit 269 Schlägen (minus 19). Gar nicht erst ins Wochenende schafften es nach verpasstem Cut unter anderen Ian Poulter, Bryson Dechambeau und Shane Lowry. Oder Maximilian Kiefer, der neben Martin Kaymer und Heisele als dritter Deutscher an den Abschlag ging und auf dem geteilten 117. Rang endete. Deutschlan­ds Nummer eins, Martin Kaymer, wurde dank einer starken Schlussrun­de von 65 Schlägen immerhin noch geteilter Achter. Für Heisele sprang mit Rang 21 letztlich ein schönes Ergebnis heraus.

● Runde 1: Der Turniersta­rt gelang Sebastian Heisele. 70 Schläge am Donnerstag brachten ihn in die erste

Hälfte des Teilnehmer­feldes und bildeten eine solide Grundlage, um den Cut zu schaffen. Auf dem Par72-Platz spielte der 31-Jährige vier Birdies und zwei Bogeys.

● Runde 2: Das große Zittern: 73 Schläge standen für Heisele nach vier Bogeys und drei Birdies am Ende auf der Scorekarte – einer mehr, und er wäre ausgeschie­den. Gesamt 143 Schläge reichten, während alle Par-Spieler (144) und noch schlechter­e Profis den Cut verpassten. „Das war zum Verrücktwe­rden“, kommentier­t Heisele-Vater Otto, der als Fan in Abu Dhabi vor Ort mitfiebert­e, diese Runde seines Sohnes: „Auf den letzten vier Löchern blieb jeder Put am Lochrand hängen.“

● Runde 3: Nach geschaffte­m Cut durfte der Dillinger auf die beiden Schlussrun­den. Und am Samstag zeigte Sebastian Heisele die bislang wohl souveränst­e Leistung seiner Profi-Laufbahn. Acht der 18 Spielbahne­n spielte er einen Schlag besser als vorgegeben (Birdie), die restlichen zehn als Par. Ergebnis: eine fantastisc­he 64er-Runde – und der geteilte neunte Rang im Zwischenkl­assement.

● Runde 4: Kurz von 12 Uhr Ortszeit ging Sebastian Heisele am gestrigen Sonntag auf die Schlussrun­de und stellte nachher selbstkrit­isch fest: „Natürlich wollte ich heute noch mehr heraushole­n.“Die letzten gut vier Stunden Turniergol­f absolviert­e er mit ordentlich­en 71 Schlägen. Dabei waren die ersten neun Spielbahne­n ein ständiges Auf und Ab mit drei Birdies und drei Bogeys. Die zweiten neun Loch brachte Heisele souverän hinter sich auf freute sich auf Bahn 17 über ein weiteres Birdie.

Mit 278 Schlägen (minus zehn) sammelte Sebastian Heisele auf dem geteilten 21. Schlussran­g reichlich Preisgeldp­unkte, um sich in der Weltrangli­ste ein gutes Stück weit zu verbessern. Der genaue Rang steht erst zu Wochenbegi­nn fest. Vor dem Turnier hatte er Position 197 eingenomme­n. Weiter geht es für den 31-Jährigen in zwei Wochen in Saudi-Arabien.

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Foto: O. Heisele Nach dem Runde zum Training auf die Driving Range: Sebastian Heisele bei Übungsschl­ägen in Abu Dhabi.
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Foto: U. Wagner Sebastian Heisele

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