Was macht man in Mali?
Auslandseinsatz Zwei Soldaten berichten in Dillingen über ihre Arbeit in Krisenländern
Dillingen Wie ist die Situation in Mali? Wie im Irak? Darüber berichteten beim jüngsten Rundgespräch der Unterstützergruppe „Asyl/Migration Dillingen“im Kirchenzentrum St. Ulrich in Dillingen zwei, die erst in den Ländern waren.
Zu dem Gespräch begrüßte Georg Schrenk, Vorsitzender der Unterstützergruppe, rund 60 Zuschauer. Als Referenten hatte er Hauptmann Fabian Wald und Hauptmann Keith Schütz, beide vom Informationstechnikbataillon 292, gewonnen. Wald referierte zur Situation in Mali. Schütz zur Situation im Irak.
„Aus beiden Staaten haben wir Geflüchtete auch hier in Dillingen“, betonte Schrenk eingangs. Die Lage in diesen Ländern sei symptomatisch für die Lage in anderen Staaten des Nahen Ostens. Die beiden Referenten berichteten, wie die Soldaten in der Einsatzvorbereitung auf die Kultur dieser Länder vorbereitet werden. Die Anforderungen an die Einsatzkräfte sind sehr hoch und spezifisch auf die fremden Kulturen angepasst. Da geht es zum Beispiel um Themen wie Sicherheit im Einsatzland, sozialrechtliche Bestimmungen, Stressbewältigung, Luftfrachtsicherheit, Transport- und Zollbestimmungen, Landeskunde, Partnernationen im Einsatzland, Erfahrungsberichte von Einsatzsoldaten, rechtliche Grundlagen des Einsatzes,
Betreuung/Fürsorge im Einsatz, um Fernmeldemittel, Minenund Sprengmittellage ebenso wie um das Gesundheitswesen. Die Aufgaben in Mali, so Wald, seien im Rahmen der „Minusma-Mission“(aktuell 900 Soldaten) Stabilisierung und Überwachung der Waffenruhe, Aufklärung und Beitrag zum Gesamtlagebild, verschiedene Beratungsfunktionen und der Lufttransport der „Minusma“Kräfte. Aufgabe der „EUTM-Mission“(aktuell 150 Soldaten) sind, neben der Ausbildung malischer Sicherheitskräfte, Beratungs- und Planungsaufgaben sowie sanitätsdienstliche Unterstützung. Keith Schütz erklärte den Besuchern die verschiedenen Aufgaben der Missionen „Counter Dash/ Capacity Building Iraq“(aktuell 100 Soldaten) und erläuterte die Situation in diesem Land. Die Aufgaben dort sind unter anderem: Aufklärung aus der Luft (Tornados), Einsatzunterstützung durch Tankflugzeuge sowie See- und Luftraumüberwachung (AWACS). Auch das Ausbalancieren der Unterstützung im Nord- sowie Zentralirak an den Standorten Erbil und Taji gehört bis Ende Oktober dieses Jahres zu den Aufgaben der Soldaten.
Beide Referenten untermalten ihre Ausführungen mit eindrucksvollen Bildern der beiden Länder.
Im Anschluss berichtete Schrenk von den Herausforderungen, die die Unterstützergruppe beschäftigen: Passbeschaffung, Beschäftigungsund Ausbildungserlaubnis, Unterkunftsgebühren, Kürzungen der Leistungen, Kündigung durch Arbeitgeber, Aufenthaltsgewährung, Teilnahme am Deutschunterricht, Kenntnisse über Flüchtlingsschutz, subsidiären Schutz und Abschiebeverbot …
Beim Wohnen gebe es laut Schrenk auch immer wieder Probleme. Als Stichworte nannte er teils hohen Strom- und Wasserverbrauch der Flüchtlinge und das schwierige Thema Mülltrennung.
Zum Schluss des Abends warb Schrenk um Ehrenamtliche für den Sport der Frauen, für die Betreuung der Familien und für das Amt eines Medienbeauftragten.