Wer geht, wer bleibt in Buttenwiesen?
Kommunalwahl Acht altgediente Gemeinderäte stellen sich nicht mehr zur Verfügung. Die Karten werden neu gemischt. Welche Rolle dabei diesmal die Freien Wähler spielen
Buttenwiesen Zu großen Teilen neu ausgewürfelt wird bei der Kommunalwahl im März der Gemeinderat Buttenwiesen. Am Dienstag, 4. Februar, trifft der Wahlausschuss die Entscheidung über die Wahllisten, die bis zum vergangenen Donnerstag, 23. Januar, eingereicht werden mussten.
„Bis zum 4. Februar kann sich innerhalb der Aufstellungen noch etwas verändern“, berichtet Rainer Schechinger von der Gemeindeverwaltung, dem die Organisation der Wahl obliegt. An diesem Tag prüft der Wahlausschuss, ob alle Nominierungen korrekt sind.
Deshalb kann Schechinger vor dem Stichtag nur eines sagen: „Es wird, wie bisher, wieder neun Listen geben.“Neben sieben Ortsteillisten wurden zwei ortsteilübergreifende Parteilisten eingereicht. Das sind wieder die Grünen und – ganz neu – eine Liste der Freien Wähler für alle sieben Ortsteile gemeinsam. Stattdessen hat sich die WHLU – Wähler für Heimat, Landwirtschaft und Natur – für die Gernot Hartwig und Christof Burkard im Gemeinderat vertreten waren, ganz aus der Szene verabschiedet. Eine WHLU wird es nicht mehr geben, die beiden Gemeinderäte stellen sich nicht mehr zur Wahl.
Viele Listen wurden erst auf den letzten Drücker eingereicht, viele nominierten erst vor wenigen Tagen. Besonders fix zeigten sich jedoch die Freien Wähler, die sich mit
Christian Knapp
einer ortsübergreifenden Parteiliste für den Gemeinderat bewerben, angeführt von Thomas Seefried. Auch der amtierende Gemeinderat Helmut Kehl, der bisher auf der Buttenwiesener Ortsliste kandidierte, ist in den Reihen der Freien Wähler zu finden. Eine schnelle Entscheidung gab es auch bei den Grünen. Sie ziehen mit Maria Hagl an der Spitze und dem alt gedienten Gemeinderat und Wirtschaftsreferenten Josef Hofer in die Wahlen.
Bei den restlichen Listen handelt es sich ausschließlich um Ortslisten. ● Buttenwiesen Die langjährige Gemeinderätin Johanna Eser-Weidel führt die „Freie Wählergruppe Buttenwiesen“an. Heidi Scherer, die 24 Jahre lang, also vier Perioden, Gemeinderätin war, kandidiert nicht mehr. Eser-Weidel bedauert, dass sich nur wenige Interessenten in Buttenwiesen zur Nominierungsversammlung einfanden und deshalb auf der Liste nur sechs Bewerber, darunter vier Frauen, stehen. ● Lauterbach Die „Bürgerliste Lauterbach/Illemad“wird angeführt von Drittem Bürgermeister Gerhard Kaltner, dem der amtierende Gemeinderat Josef Kienmoser folgt.
Kaltner freut sich über ein neues, altersgemischtes Team mit etlichen „fähigen Frauen“auf seiner „schlagkräftigen Bürgerliste“. Der langjährige Gemeinderat Reinhard Badke, einst auch mal CSU-Bürgermeisterkandidat, tritt nicht mehr an.
● Pfaffenhofen Albert Stöckinger, dienstältester Gemeinderat im Buttenwiesener Gremium, erholt sich derzeit von einer Hüft-Operation. Kurz vor dem Eingriff wurde noch nominiert, und Stöckinger ist für die „Bürgervereinigung Pfaffenhofen“nochmals mit dabei. Bekannt und geschätzt ist der Landwirt vom Almhof vor allem wegen seiner Kenntnisse und seinem Engagement bei der Flurneuordnung. Ein zweites Urgestein, das bisher auf dieser Liste vertreten war, verabschiedet sich. Es ist Fritz Hillenbrand, der schon zu Zeiten des Bürgermeisters Georg Kaltner im Gemeinderat saß, dann zu Zeiten von Bürgermeister Leo Schrell in den gemeindlichen Bauhof wechselte, um später als Nachrücker für Robert Göppel, der Bürgermeisterkandidat wurde, wieder in den Gemeinderat einzuziehen. Wieder auf der Pfaffenhofener
Liste zu finden ist auch Richard Hiesinger. Der Rest ist ein neues, junges Team, wie Fritz Hillenbrand berichtet, darunter seine Tochter Martina Häusler.
● Unterthürheim Mit Zweitem Bürgermeister Christian Knapp verliert der Ortsteil für die „Bürgervereinigung Unterthürheim“ein großes Zugpferd – Knapp tritt im Gemeinderat nicht mehr an, ist aber auf der Kreistagsliste der CSU zu finden. 18 Jahre lang diente Knapp als Gemeinderat, davon 15 Jahre als Zweiter Bürgermeister. „Ich glaube, das reicht“, sagt der Senior, der sein Engagement in den örtlichen Vereinen zusammen mit seiner Frau Gerda beibehalten will. Gemeinderat Helmut Braun wird sich wieder zur Wahl stellen, Franz Lipowsky will sich verabschieden. Ansonsten „gibt es einen Generationswechsel und neue Namen“, berichtet Knapp, der sich freut, dass 79 Personen zur Nominierungsversammlung gekommen waren.
● Oberthürheim Georg Fink-Mayr ist der einzige Oberthürheimer, der derzeit im Gemeinderat vertreten ist. Die Oberthürheimer treten wieder mit einer eigenen Liste an. Unter
den Bewerbern auch Walter Schwenk, der schon Erfahrungen als ehemaliger Gemeinderat mitbringt. ● Frauenstetten Mit einer jungen Liste – Durchschnittsalter 38 Jahre – präsentiert sich der „Bürgerblock Frauenstetten“. Der altgediente Gemeinderat und Kulturreferent Manfred Hartl macht Platz für die jüngere Generation und tritt nicht mehr an.
● Wortelstetten Karl-Heinz Rathgeb bewirbt sich auf Platz eins zum dritten Mal für ein Gemeinderatsmandat, das er seit zwölf Jahren besetzt. Zusammen mit ihm tritt auch Werner Kleine-Brockhoff wieder auf der Liste „Bürgerinitiative Wortelstetten/Neuweiler“an. Die restlichen Kandidaten bestehen aus Bewerbern aller Altersschichten, darunter viele junge, wie Rathgeb berichtet.
Eine Bürgermeisterwahl wird es in Buttenwiesen nicht geben. Denn der Bürgermeister wird in Buttenwiesen außerhalb der Gemeinderatsperiode gewählt. Bürgermeister Hans Kaltner, seit 2016 im Amt, muss sich erst in zwei Jahren entscheiden, ob er nochmals antritt, oder nicht.