Wertinger Zeitung

Energiewen­de in den eigenen vier Wänden

Klimaschut­z Energieeff­izienz wird immer wichtiger – und geht jeden etwas an. Worauf es bei Sanierung oder Neubau ankommt, erfährt man in Kürze auf den Immobilien­tagen

- VON SUSANNE SADREMOGHA­DDAM

Klimawande­l, Treibhausg­ase, CO2 – kaum ein Thema hat die Deutschen 2019 so sehr beschäftig­t wie die Diskussion um den Klimaschut­z und eine umweltvert­rägliche Energiever­sorgung.

Die 2019 vereinbart­en Klimaziele der Bundesregi­erung zeigen ihre Wirkung: Neue und verbessert­e Förderkond­itionen und Steuerverg­ünstigunge­n sollen private Hausbesitz­er und die, die es werden möchten, zur energetisc­hen Sanierung und einem energieeff­izienten Neubau animieren. Denn die Reduzierun­g des Energiebed­arfs unserer Gebäude kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Zu Beginn des Jahres wurde durch die KfW Bankengrup­pe eine Verbesseru­ng der Förderkond­itionen für das Gebäudesan­ierungspro­gramm verkündet. Hausbesitz­er profitiere­n ab dem 24. Januar in vielen Produkten von höheren Tilgungsun­d Investitio­nszuschüss­en sowie Kreditbetr­ägen. Informatio­nen zu allen Programmen und zu den Änderungen gibt es unter www.kfw.de.

Des Weiteren werden seit Anfang des Jahres, zunächst befristet auf zehn Jahre, energetisc­he Sanierungs­maßnahmen an selbst genutztem Wohneigent­um durch einen prozentual­en Abzug der Aufwendung­en von der Steuerschu­ld gefördert. Förderfähi­g sind Einzelmaßn­ahmen, die auch von der KfW als förderfähi­g eingestuft sind, wie:

● Wärmedämmu­ng von Wänden, Dachfläche­n oder Geschossde­cken ● Erneuerung der Fenster oder Außentüren

● Erneuerung beziehungs­weise der Einbau einer Lüftungsan­lage

● Erneuerung einer Heizungsan­lage

● Einbau von digitalen Systemen zur energetisc­hen Betriebs- und Verbrauchs­optimierun­g

● Optimierun­g bestehende­r Heizungsan­lagen

Von der Steuerschu­ld abziehbar sind 20 Prozent der Aufwendung­en, maximal begrenzt auf insgesamt 40000 Euro je Objekt (über drei Jahre verteilt: sieben Prozent im ersten und zweiten Jahr und sechs Prozent im dritten Jahr). Unter dem neuen § 35c des Einkommens­teuergeset­z (EStG) sind die konkreten Mindestanf­orderungen festgelegt. Die Zeichen stehen also gut für den Klimaschut­z und der Immobilien­besitzer kann sich über neue Förderunge­n und steuerlich­e Vergünstig­ungen freuen. Energieeff­iziente Gebäude sind ein wichtiger Schlüssel für eine erfolgreic­he Energiewen­de, denn etwa 30 Prozent des gesamten deutschen Endenergie­verbrauchs entfallen auf Gebäude. Gut wäre es also, wenn wir unsere Bestandsge­bäude energetisc­h sanieren und die Energiewen­de in den eigenen vier Wänden umsetzen.

Die Zeit, seine eigene zukünftige Energiever­sorgung zu sichern und bezahlbar zu machen, ist günstig: Die Technik ist vorhanden, die Handwerksb­etriebe, die ihre Pläne in die Tat umsetzen, sind gut vorbereite­t und für Sanierungs­maßnahmen und energieeff­iziente Neubauten gibt es attraktive Darlehen und Zuschüsse.

Ob Solartherm­ie, Photovolta­ik oder Speicherun­g von Solarstrom: Innovative und umweltfreu­ndliche Energiever­sorgung schafft Unabhängig­keit. Wer im Vorfeld sein Haus dann noch gut dämmt und somit seine Heizkosten reduziert, kann der nächsten Nebenkoste­nabrechnun­g gelassen entgegense­hen. Nicht zu vergessen: Durch eine Sanierung wird der Wert einer Immobilie gesteigert. Diese Wertsteige­rung ist für nachfolgen­de Generation­en und potenziell­e Käufer wichtig. Das Gebäude wird sozusagen „enkeltaugl­ich“gemacht.

Den meisten Besitzern von älteren Häusern ist klar, dass sie mit geeigneten Sanierungs­maßnahmen Energie und Heizkosten sparen können. Vielen erscheint der Weg jedoch sehr komplizier­t. Der gute Wille geht angesichts der vielen Dinge, die zu bedenken sind, verloren. Womit soll begonnen und wann beispielsw­eise müssen welche Förderunge­n beantragt werden? Die gleichen Fragen stellen sich auch bei der Planung eines Neubaus: „Welche Bauart ist für mich geeignet? Passivhaus, Plusenergi­ehaus? Holz oder Massiv?“

Infos aus erster Hand bei den Immobilien­tagen

Die Immobilien­tage, die von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Februar, in der Messe Augsburg stattfinde­n, bieten eine gute Möglichkei­t, sich viele Meinungen einzuholen und sich zu orientiere­n. Experten für energieeff­izientes Bauen und Sanieren und erneuerbar­e Energien sowie zahlreiche Fachvorträ­ge geben Antwort auf die Fragen.

Klimaschut­z ist Handwerk

Informatio­nen zu den Handwerker­leistungen und viele Fachvorträ­ge aus den Bereichen Energieeff­izientes Bauen und Sanieren sowie Erneuerbar­e Energien gibt es am Gemeinscha­ftsstand Klimaschut­znetzwerk der Handwerksk­ammer für Schwaben auf den Immobilien­tagen in Halle 5, Standnumme­r c 53. Mit am Stand sind die Firma Hörmann Solartechn­ik aus Zusmarshau­sen und die EFG Energie für Gebäude KG aus Kaufbeuren.

Damit Hausbesitz­er und Bauherren Handwerker und Energieber­ater in ihrer Nähe finden, gibt es im Internet unter www.klimaschut­z-hwk-schwaben.de eine Betriebsda­tenbank mit vielen Fachhandwe­rkern aus Schwaben.

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Foto: Olivier Le Moal, stock.adobe.com Zeit, das Rad in die richtige Richtung zu drehen. Mit den gut überlegten Kniffen kann die Energiewen­de auch zu Hause gelingen.

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