Der Prince wird zum König
Porträt Wie es ein junger Mann aus München geschafft hat, mit guter Laune und Nettigkeit die Herzen der TV-Zuschauer zu erobern
Wenn selbst die bisweilen sarkastische Moderatorin Sonja Zietlow zu Tränen gerührt ist, dann muss es doch der richtige Dschungelkönig sein: Der „Deutschland sucht den Superstar“-Sieger Prince Damien hat das
Dschungelcamp gewonnen. Dabei hatten zwei Wochen lang jammernde, zickende, streitende und schlecht gelaunte Frauen das Dschungelcamp dominiert. Die Herzen der Zuschauer aber erobert ein unerschütterlich gut gelaunter, netter und höflicher junger Mann, der umgehend beweist, dass er die Krone verdient. „Ich möchte Australien was zurückgeben. Ich weiß ja, wie die Situation hier ist“, sagt er. 20 000 Euro von seinen 100 000 Euro Preisgeld wird er für die Betroffenen der verheerenden Buschbrände in Australien spenden.
„Ich hab mich echt versucht in jede Person hineinzuversetzen“, sagt der 29-Jährige und dass er auf dauerhafte Freundschaften aus der gemeinsamen Dschungelzeit hoffe. Er sei „wie Mogli“, sagt er noch – und dass er eigentlich gerne im Dschungel geblieben wäre. „Das ist eine Welt, in der ich lieber leben möchte als in der echten Welt.“Denn er habe im Dschungel „so eine Art neues Ich“entdeckt: „Ein Ich ohne Internet, ein Ich ohne Status von Menschen. Hier zählt der Mensch, hier zählt das Wir.“
In der „echten Welt“hat es Prince Damien nicht immer leicht. Seine aus Südafrika gebürtige Mutter starb, als er noch ein Baby war – er hat keine Erinnerung an sie. Zusammen mit seiner Schwester wächst er beim deutschen Vater in München auf. Der Paradiesvogel – mit vollem Namen heißt er: Messiah Prince Sheridan Damien Ritzinger – macht Abitur und beginnt ein Musikstudium. Immer wieder sucht er das Rampenlicht: Er spielt die Hauptrolle in einer Fotolovestory, nimmt an der britischen Castingshow „The X Factor“teil und landet schließlich bei der 13. Staffel von DSDS den Hauptgewinn. Dieter Bohlen produziert mit ihm den Song „Glücksmomente“, der es in die Charts schafft.
Privat läuft es nicht ganz so rund. Im Dschungelcamp erzählt der bisexuelle Prince Damien seinen MitCampern, dass er noch nie eine Beziehung hatte. Warum? Dem Magazin Promiflash sagte er einmal: „Ich bin manchmal sehr langweilig. Ich gehe nicht Party machen, ich trinke nicht, ich rauche nicht. Das Einzige, was man mit mir machen kann, ist zu Hause im Bett chillen, Netflix gucken oder mal wandern gehen oder so.“
Flippig ist dafür sein Äußeres: Ein auf die Augenbraue geklebtes Nieten-Piercing ist das Markenzeichen von Prince Damien. Den Zuschauern gefällt’s: Das Finale der
RTL- Show verfolgten am späten Samstagabend 6,22 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 30,0 Prozent entsprach.