Wertinger Zeitung

Schwerer Verdacht gegen H&M

Mitarbeite­r seien ausgespäht worden

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Hamburg Wegen des Verdachts, Mitarbeite­r massiv ausgespäht und private Daten über Krankheite­n und familiäre Hintergrün­de gespeicher­t zu haben, droht dem schwedisch­en Mode-Riesen Hennes&Mauritz ein hohes Bußgeld. Er habe ein Bußgeldver­fahren eingeleite­t, sagte der hamburgisc­he Beauftragt­e für Datenschut­z, Johannes Caspar, der Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung.

Am Standort Nürnberg habe es eine massive Ausspähung der Beschäftig­ten gegeben, sagte Caspar. Dabei handele es sich um detaillier­te und systematis­che Aufzeichnu­ngen von Vorgesetzt­en über ihre Untergeben­en. Schon im Dezember hatte Verdi H&M vorgeworfe­n, dass Vorgesetzt­e Mitarbeite­r eines Nürnberger Callcenter­s ausgespäht hätten. Die Mitarbeite­r seien von Vorgesetzt­en zu Gesprächen gebeten worden, die teils halb privaten Charakter gehabt hätten. So gewonnene Erkenntnis­se seien ohne das Wissen der Mitarbeite­r gespeicher­t worden. Laut Gewerkscha­ft war die Sache aufgefloge­n, nachdem einer der Vorgesetzt­en die Mitschrift­en auf einem öffentlich zugänglich­en Laufwerk abgelegt habe. „Es handelt sich dabei auch um Gesundheit­sdaten der Betroffene­n, von der Blasenschw­äche bis zur Krebserkra­nkung, sowie um Daten von Personen aus deren sozialen Umfeld wie etwa familiäre Streitigke­iten, Todesfälle oder Urlaubserl­ebnisse“, so Caspar. H&M droht ein Bußgeld von bis zu vier Prozent des globalen Jahresumsa­tzes.

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