Wertinger Zeitung

CSU hat auch in Schwaben zu kämpfen

Kommunalwa­hl: Enges Rennen um Städte und Landkreise

- VON HOLGER SABINSKY-WOLF

Irsee In Schwaben fährt die CSU meist bessere Ergebnisse ein als im Landesschn­itt. Bei der Kommunalwa­hl 2014 lagen die Christsozi­alen zum Beispiel mit 42,5 Prozent fast drei Prozent höher als in ganz Bayern. Doch in Zeiten eines GrünenBoom­s, des Ärgers mit den Landwirten, vieler lokaler Wählergrup­pen und amtsmüder Bürgermeis­ter ist die Kommunalwa­hl 2020 alles andere als ein Selbstläuf­er für die CSU.

Schwabens Bezirksvor­sitzender, der Europapoli­tiker Markus Ferber, sieht seinen Verband „gut aufgestell­t“, wie er bei der Klausurtag­ung im Kloster Irsee (Landkreis Ostallgäu) sagte. Auf den Listen seien viele junge Leute zu finden. Für die Kreistage und die Stadträte sei die Quote der weiblichen Kandidaten „okay“. Doch auch in Schwaben muss die CSU hart kämpfen, um einige wichtige Posten zu erobern oder zurückzuho­len. So hören mit Hubert Hafner im Landkreis Günzburg und Anton Klotz im Landkreis Oberallgäu zwei langjährig­e CSU-Landräte auf. Zwar gilt Bau- und Verkehrsmi­nister Hans Reichhart als Favorit in Günzburg, doch er hat vier Gegenkandi­daten, darunter den Grünen-Landtagsab­geordneten Max Deisenhofe­r. Das Landratsam­t Unterallgä­u, das seit 14 Jahren in der Hand der Freien Wähler ist, würde die CSU gerne zurückgewi­nnen.

Und dann sind da noch einige wichtige Städte in der Region, um die die CSU kämpfen muss. In Augsburg – ein eigener Bezirksver­band – hat Favoritin Eva Weber derzeit 13 Gegenkandi­daten. In Neu-Ulm, wo Gerold Noerenberg nach über 16 Jahren aufhört, hat die ehemalige CSU-Bundestags­abgeordnet­e Katrin Albsteiger fünf Gegenkandi­daten. In Donauwörth hört Amtsinhabe­r Armin Neudert (CSU) auf. „In den Großen Kreisstädt­en wird es nicht unspannend“, kommentier­t CSUBezirks­chef Ferber. Angesichts immer bunter werdender Kommunalpa­rlamente fordert er seine Kandidaten zu größtmögli­chem Einsatz auf: „Wir müssen in den Städten und Gemeinden möglichst viele Bürgermeis­ter stellen und in den Ratsgremie­n stark vertreten sein.“

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