Nübel vor Rückkehr?
Schalke 04 Die brisante Torwartfrage ist nach Schuberts Patzern noch heikler geworden
München Die ohnehin schon brisante Schalker Torwartfrage ist nach der Lehrstunde in München noch heikler geworden. Nach zwei Patzern von Markus Schubert spricht bei den Gelsenkirchenern rein sportlich viel für eine Rückkehr des künftigen Bayern-Keepers Alexander Nübel ins Tor. „Wir werden uns in den nächsten Tagen die Zeit geben, darüber nachzudenken“, sagte Trainer David Wagner nach dem 0:5 beim FC Bayern und ließ sich beide Optionen offen. Schubert leitete mit seinem Fehler nach einer MüllerFlanke die Niederlage ein. Der Treffer zum 0:5, als er einen Gnabry-Schuss ins eigene Tor lenkte, war symptomatisch für den missglückten Tag. Zwar zeigte der U21-Nationaltorwart wiederholt gute Reflexe auf der Linie, aber die fielen unter dem Eindruck seiner Missgeschicke nicht stark genug ins Gewicht. Wütend feuerte der 21-Jährige nach dem Abpfiff die Trinkflasche aus dem Tor. Eine Umarmung mit Welttorhüter Manuel Neuer konnte Schuberts Laune am Samstagabend auch nicht heben. „Er hat auch überragende Bälle gehalten. Grundsätzlich ist es auch gut, solche Erfahrungen als junger Torwart zu sammeln. Das haben wir alle gemacht“, sagte der 33 Jahre alte Neuer. Er stufte
Schuberts Fehler als nicht entscheidend ein. „Mit seiner allerbesten Leistung hätte Bayern München heute trotzdem gewonnen. Es geht für ihn weiter, ich wünsche ihm alles Gute.“Die Neuer-NübelSituation wird die Münchner ab dem Sommer intensiver beschäftigen, wenn das auf fünf Jahre datierte Arbeitsverhältnis des Noch-Schalkers an der Säbener Straße beginnt. Schon jetzt drängt bei den Schalkern die Frage, wie es beim Hertha-Doppelpack in Liga und DFB-Pokal im Tor weitergeht. „Der Trainer wird sich Gedanken machen und entscheidet am Ende, wer im Tor steht“, sagte Teamkoordinator Sascha Riether. Er schützte Schubert: „Es ist auch kein leichtes Spiel, wenn man so viel auf die Kiste kriegt.“Das Votum der Fans ist pro Schubert, für den sich auch schon Aufsichtsratschef Clemens Tönnies stark machte. „Es ist alleine die des Trainers. Aber ich glaube, man würde ihm nicht gerecht werden, wenn er Top-Leistungen bringt und ihn dann aus dem Tor nimmt“, sagte Tönnies – allerdings vor dem Spiel.