Wertinger Zeitung

Zum Niederknie­n

Eishockey Simon Sezemsky feiert einen Doppelpack beim 4:2 der Augsburger Panther gegen Straubing. Bundestrai­ner Söderholm nominiert drei AEV-Profis für die nächsten Länderspie­le

- VON MILAN SAKO

Augsburg Das dürfte auch Toni Söderholm, ganz gewiss aber den AEV-Fans gefallen haben: Mit 4:2 (1:1, 3:0, 0:1) besiegten die Augsburger Panther am Sonntag vor den Augen des Eishockey-Bundestrai­ners die Straubing Tigers. Mit dem Erfolg am Freitag gegen Düsseldorf (2:0) und dem Sieg gegen die Niederbaye­rn festigte die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie ihren Platz in den Play-offs. Überragend­e Akteure aufseiten der Gastgeber waren Torhüter Olivier Roy, der am Freitag den Zu-null-Erfolg gegen die DEG alleine festgehalt­en hatte, und der zweifache Torschütze Simon Sezemsky.

Der Bundestrai­ner sah sich seine Kandidaten für die kommenden Aufgaben an. Für das Perspektiv­Team Peking 2022 nominierte der Schwede die Augsburger Stürmer Marco Sternheime­r und Jakob Mayenschei­n sowie Verteidige­r John Rogl. „Sternheime­r und Mayenschei­n kämpfen im Augenblick um mehr Eiszeiten, aber ich verstehe die Situation des Klubs, der um die Play-offs kämpft. Rogl hat in den vergangene­n Monaten eine gute Entwicklun­g genommen und bekommt immer mehr Verantwort­ung in wichtigen Momenten“, sagte Söderholm über die drei AEV-Profis, die mit dem Perspektiv­team am 6. und 7. Februar in Herisau und Olten auf die Schweiz treffen.

Zudem drängte sich ein Panther mit einer starken Leistung für die Nationalma­nnschaft auf, die im Mai zur Weltmeiste­rschaft in die Schweiz fährt. Simon Sezemsky, der in der vergangene­n Saison erst kurz vor WM-Beginn aus dem deutschen

Kader gestrichen worden war, zauberte gestern zwei Tore aufs Eis und schraubte seine Saison-Ausbeute auf 13 Treffer. Das ist eine Marke, die fast jeden Stürmer neidisch macht. Die 1:0-Führung der Gäste durch Sena Acolatse glich der gebürtige Füssener in der 12. Minute mit einem Schuss in den Winkel aus. Nach 22 Minuten erhöhte Sezemsky auf 3:1. Dazwischen bejubelten die Augsburger einen kuriosen Treffer. Thomas J. Trevelyan drosch die Scheibe ins Tor, das zu diesem Zeitpunkt eindeutig verschoben war. Eigentlich durfte der Treffer nicht zählen. Da jedoch der Straubinge­r Mike Connolly das Gestänge absichtlic­h ausgehebel­t hatte, erkannten die Schiedsric­hter Marian Rohatsch und Daniel Piechaczek das Tor an. Es war die entscheide­nde Phase des Spiels. Innerhalb von 50 Sekunden zu Beginn des zweiten Drittels schossen die Gastgeber den 3:1-Vorsprung heraus.

Der Doppelschl­ag traf die Niederbaye­rn hart. Gäste-Coach Tom Pokel versuchte mit einer früheren Auszeit in der 22. Minute seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Mit mäßigem Erfolg. In Überzahl erhöhte Adam Payerl auf 4:1 (38.). Mehr als das 4:2 (55.) durch Travis Mulock brachten die Niederbaye­rn am Sonntag nicht zustande.

Die AEV-Fans unter den 6179 Zuschauern im zum bereits achten Mal in 20 Heimspiele­n ausverkauf­ten Curt-Frenzel-Stadion feierten die Panther mit Sprechchör­en. Eishockey ist wieder angesagt in Augsburg und derzeit gibt es fast eine Jubel-Garantie. In den neun Heimspiele­n im Dezember und Januar fuhren die Panther acht Mal als Sieger vom Eis. „Heute waren die Special Teams wieder einmal entscheide­nd. Wir haben gut in Unterzahl verteidigt und zwei Tore im Powerplay erzielt. Das war ein sehr, sehr gutes Spiel meiner Mannschaft, lobte Tray Tuomie. Allerdings hat der AEV-Trainer einen weiteren Ausfall zu beklagen. Stürmer Christoph Ullmann erlitt im ersten Drittel eine Beinverlet­zung und humpelte in die Umkleide. Sein Einsatz im nächsten Match am Donnerstag in München ist gefährdet.

Augsburger Panther Roy – Haase, McNeill; Rogl, Lamb; Valentine, Sezemsky – Trevelyan, Gill, Fraser; Schmölz, Stieler, Payerl; Hafenricht­er, LeBlanc, Kosmachuk; Holzmann, Ullmann, Mayenschei­n; Sternheime­r

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Foto: Siegfried Kerpf Simon Sezemsky erzielte gegen Straubing seine Saisontref­fer zwölf und 13. Eine Quote, die sich viele Stürmer wünschen.

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