An etwas denken und es so verhindern
An etwas Schlimmes erinnert man sich nicht gerne. Dennoch kann es manchmal so wichtig sein, dass es sogar sein muss – auch für Schülerinnen und Schüler
Welche Bücher lesen Schülerinnen und Schüler in der Schule? Welche Themen sind wann im Mathe-Unterricht dran? Solche Dinge stehen im Lehrplan. Dort sind Regeln aufgeschrieben, die sich die Bundesländer für die Schulen und den Unterricht überlegt haben. Lehrkräfte müssen sich danach richten. In den Lehrplänen steht auch, was Klassen außerhalb der Schule lernen sollen. Bayern hat zum Beispiel festgelegt, dass Klassen im Gymnasium und der Realschule eine Gedenkstätte für die Opfer der Nationalsozialisten besuchen sollen. Nationalsozialisten
nennt man oft Nazis. Sie und ihr Anführer Adolf Hitler herrschten vor etwa 80 Jahren in Deutschland. Die Nazis töteten viele Menschen, die anders dachten oder einen anderen
Glauben hatten. Außerdem zettelten sie einen Weltkrieg an.
Heute erinnern viele Orte an die Menschen, die unter der Herrschaft der Nazis litten oder sogar von ihnen getötet wurden. Das können zum Beispiel Ausstellungen sein oder Denkmäler. Zu den Gedenkstätten zählen auch ehemalige Konzentrationslager. Diese Lager wurden von den Nazis gebaut. Sie sperrten dort Menschen ein und ließen sie hungern und schwer arbeiten. Oder sie töteten sie dort.
Ein solches Lager hat etwa die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland schon mindestens einmal im Leben besucht. Es sollten aber noch viel mehr Menschen sein, finden viele. In einer Umfrage sagte die Mehrheit der Befragten: Der Besuch eines Konzentrationslagers sollte für Schüler verpflichtend sein, also etwa im Lehrplan stehen. Denn Gedenkstätten wie ehemalige Konzentrationslager sind sehr wichtig. Solche Orte helfen uns dabei, uns zu erinnern. Selbst wenn irgendwann niemand mehr da ist, der die Zeit miterlebt hat und davon erzählen kann. Nur wer sich an etwas erinnert, kann verhindern, dass es sich wiederholt.