Wertinger Zeitung

Krefeld steht vor der Insolvenz

Eishockey Das Theater bei den Pinguinen hat einen weiteren Tiefpunkt erreicht. Der klamme Klub lehnte das Rettungsan­gebot eines ungeliebte­n Gesellscha­fters ab und fordert diesen stattdesse­n öffentlich zum Rückzug auf

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Krefeld Die finanziell angeschlag­enen Krefeld Pinguine aus der Deutschen Eishockey Liga nehmen einem Insolvenza­ntrag in Kauf. Ein Rettungsan­gebot des Gesellscha­fters Energy Consulting lehnte der Klub am Montag ab und attackiert­e stattdesse­n diesen scharf. „Im Grunde möchte niemand mit der Energy Consulting Europe GmbH zusammenar­beiten“, schrieb Geschäftsf­ührer Matthias Roos in einer Stellungna­hme mit Bezug auf einen der zwei Hauptantei­lseigner. Obwohl Energy Consulting am vergangene­n Freitag einem von zwei Lösungsvor­schlägen der Gesellscha­fterversam­mlung zugestimmt hatte, sei dieser nun keine Option mehr, meinte Roos. Angeblich seien die Investoren nur zu einer rettenden Kapitalerh­öhung bereit, wenn Roos im Amt bleibe. Er habe jedoch kein Interesse daran, „über die aktuelle Spielzeit hinaus bei den Krefeld

Pinguinen zu arbeiten, wenn die Energy Consulting Europe GmbH Gesellscha­fterin bleibt“. Demnach hätten auch Sponsoren für diesen Fall ihren Ausstieg erklärt. Die einzige Möglichkei­t, einen Antrag auf Insolvenz noch zu verhindern, sei eine „schnellstm­ögliche“Anteilsübe­rtragung der Firma auf einen anderen Gesellscha­fter. Dies hatte der Anwalt der Energy Consulting, Wolfgang Peters, in der vergangene­n Woche abgelehnt, obwohl er laut Roos dazu zuvor bereit gewesen sei. Peters kündigte am Montag nun eine kurzfristi­ge Reaktion in dieser Frage an und zeigte sich zudem über die Stellungna­hme der Pinguine verwundert.

Die Pinguine benötigen aktuell rund 400 000 Euro, um Sozialvers­icherungsb­eiträge und andere Abgaben bezahlen zu können. Insgesamt fehlt dem Klub mehr als eine Million Euro für die laufende Saison.

Bis zum 15. Februar müsste zudem die Lizenz für die kommende DEL-Spielzeit beantragt werden. Obwohl die Pinguine seit Jahren finanziell­e Probleme haben und der andere Hauptgesel­lschafter Wolfgang

Scholz Etat-Unterdecku­ngen oft ausgeglich­en hatte, schrieb Roos am Montag erneut, die aktuelle finanziell­e Schieflage sei erst durch Energy Consulting entstanden, da angeblich zugesicher­te Zahlungen nicht geleistet wurden. Michail Ponomarew, Präsident des Krefelder Fußball-Drittligis­ten KFC Uerdingen und bis Herbst Geschäftsf­ührer der Energy Consulting, hatte dies stets bestritten.

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