Ein Tag, 24 Zeugen
Gericht Faschingswagen zeigt Porno: Prozess geht in die nächste Runde
Dillingen Der Prozess um den „Porno-Faschingswagen“geht in die nächste Runde. Am Donnerstag, 30. Januar, treffen sich die Beteiligten erneut vor dem Dillinger Amtsgericht. Das Besondere: Zu diesem Termin sind insgesamt 26 Zeugen geladen, von denen nach Angaben des Gerichts voraussichtlich 24 erscheinen werden.
Richter Patrick Hecken muss also an einem einzigen Verhandlungstag womöglich zwei Dutzend Zeugen befragen. Dies könnte sich in die Länge ziehen. Der Große Sitzungssaal im Amtsgericht ist den ganzen Tag für die Verhandlung blockiert.
Die Beteiligten versuchen, einen Vorfall aus dem Jahr 2018 aufzuarbeiten. Beim damaligen Nachtumzug in Dillingen fiel ein Faschingswagen aus dem Landkreis Günzburg auf, der auf Bildschirmen Filme mit pornografischem Inhalt zeigte. Die Veranstalter schlossen den Wagen daraufhin vom Umzug aus. In der Folge versuchte die Polizei, herauszufinden, wer für das Zeigen der Sexfilmchen verantwortlich war.
In den Vernehmungen behauptete ein Mann, dass der „Technikraum“an diesem Wagen für alle frei zugänglich gewesen sei, man könne deshalb nicht mehr nachvollziehen, wer den Film abgespielt hat. Diese Aussage soll falsch gewesen sein.
Laut Anklage wusste der Mann – selbst Polizist –, wer hinter dem öffentlichen Abspielen der Pornos gesteckt hatte. Er muss sich deshalb wegen Strafvereitelung verantworten. Im vergangenen November fand der erste Verhandlungstermin statt. Damals wünschte die Verteidigung, noch weitere Zeugen zu dem Vorfall anzuhören, die bis dato nicht geladen waren. Jetzt wird der Prozess mit insgesamt 24 Zeugen, die laut Gericht vor allem aus dem Umfeld des Faschingsvereins stammen, fortgesetzt.