„Eine katastrophale Unfallstelle“
Trauer Nach dem Absturz des Helikopters mit Kobe Bryant an Bord werden immer mehr Details bekannt. Unter den Opfern sind insgesamt drei Mädchen
Los Angeles Nach dem HelikopterAbsturz, bei dem der US-Basketballstar Kobe Bryant und acht weitere Menschen ums Leben gekommen sind, dauern die Untersuchungen der US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB) an. Experten der Behörde würden wahrscheinlich noch fünf Tage lang den Unfallort in Kalifornien untersuchen, teilte Jennifer Homendy von der NTSB am Montag bei einer Pressekonferenz in Los Angeles mit. „Es ist eine recht katastrophale Unfallstelle“, sagte Homendy. Die Trümmer lägen in dem hügeligen Terrain nahe Los Angeles sehr weit verstreut. Einen Flugdatenschreiber habe der Hubschrauber nicht gehabt, das sei aber auch keine Vorschrift.
Kurz vor dem Crash habe der Pilot Fluglotsen mitgeteilt, er werde aufsteigen, um eine Wolkenschicht zu umfliegen, sagte Homendy. Der Helikopter des Typs Sikorsky S-76 war bei Nebel um 9.45 Uhr (Ortszeit) am Sonntag in ein gebirgiges Gelände gestürzt und in Flammen aufgegangen. Die NTSB bat alle Menschen, die Fotos vom Wetter in der Gegend zum Zeitpunkt des Absturzes gemacht hätten, ihr diese zu schicken. Mit Bryant waren seine 13 Jahre alte Tochter Gianna – Spitzname „Gigi“– und sieben weitere Menschen bei dem Absturz ums Leben gekommen. Außerdem starben unter anderem noch zwei weitere 13-jährige Mädchen.
Bryants Tod löste weltweit Bestürzung aus. Die Basketball-Profiliga NBA verschob das nächste Spiel der Los Angeles Lakers, für die Bryant jahrelang aktiv gewesen war und mit denen er zahlreiche Titel geholt hatte. Die für Dienstag angesetzte
Partie gegen die LA Clippers werde zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt nachgeholt, hieß es.
Nach zweitägigem Schweigen meldete sich auch der vielleicht beste noch aktive Basketballer mit einer emotionalen Botschaft. Er habe mehrfach zu einer Stellungnahme zum Tode Bryants und seiner Tochter angesetzt, schrieb Lakers-Star LeBron James auf Instagram. „Aber jedes Mal, wenn ich es versuche, fange ich wieder an zu weinen bei dem bloßen Gedanken an dich, Nichte Gigi und die Freundschaft/ Verbindung/Brüderlichkeit zwischen uns!“Er sei „untröstlich und am Boden zerstört“. In der Rangliste der punktbesten Spieler in NBASaisonspielen war James am Samstag an Bryants Marke von 33643 Zählern vorbeigezogen auf Platz drei. Durch den Tod seines Idols fühlt sich James offenbar zu weiteren Höchstleistungen verpflichtet. „Ich verspreche dir, ich werde dein Vermächtnis weiterführen.“
Auch Tiger Woods hat geschockt auf den Tod von Bryant reagiert. „Es ist unvorstellbar. Die Realität, dass er nicht mehr da ist“, sagte der Golf-Star. Woods war ein guter Freund von Bryant. Nachdem der 2016 seine Laufbahn beendet hatte, trainierte er mit Woods oft morgens im Kraftraum. Der Golfer wurde unmittelbar nach einem Turnier in Kalifornien von seinem Caddy Joe LaCava über den Tod Bryants informiert. „Ich habe es erst nicht verstanden, warum die Zuschauer am Rand „Mach es für Mamba“schrien. Jetzt weiß ich es“, sagte Woods mit Tränen in den Augen. „Black Mamba“war der Spitzname von Bryant.