Wertinger Zeitung

Mehr Geld vom Staat

Energiekol­umne Seit vergangene­r Woche ist die staatliche Förderung für energetisc­he Sanierungs­maßnahmen noch attraktive­r geworden. Wer sein Haus auf den neuesten Stand bringt, bekommt bis zu 48000 Euro

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Niedrigere­r Energiever­brauch, höherer Wohnkomfor­t und Wertsteige­rung der Immobilie – sein Haus energetisc­h zu sanieren, lohnt sich gleich in mehrfacher Hinsicht. Zumal die Förderkond­itionen der KfW-Bank, über die die staatliche­n Zuschüsse abgewickel­t werden, seit 24. Januar noch deutlich attraktive­r geworden sind. So erhöht sich für die Sanierung zum KfW-Effizienzh­aus oder den Kauf von saniertem Wohnraum der KfW-Tilgungszu­schuss im Programm „Energieeff­izient Sanieren – Kredit“(151) um 12,5 Prozent.

Grundsätzl­ich gilt: Je besser der Energiesta­ndard nach der Sanierung ist, desto höher fällt der Tilgungszu­schuss aus – die Spanne reicht bei Komplettsa­nierungen von 25 bis 40 Prozent, die bei Rückzahlun­g des Kredits erlassen werden. Nachdem gleichzeit­ig der maximale Kreditbetr­ag pro Wohneinhei­t von 100 000 auf 120 000 Euro gestiegen ist, kann da eine ordentlich­e Summe zusammenko­mmen. Wer etwa sein Haus mit einer guten Wärmedämmu­ng, dem Ein

einer Komfortlüf­tung und einer Heizung mit erneuerbar­en Energien zum KfW-Effizienzh­aus 55 saniert, bekommt 40 Prozent der Kreditsumm­e vom Staat geschenkt – macht je nach Kreditbetr­ag bis zu 48 000 Euro. Dazu kommt ein sehr niedriger Zinssatz der KfW

für energetisc­he Sanierungs­maßnahmen: 0,75 Prozent bei zehnjährig­er Zinsbindun­g.

Eine interessan­te Variante bei größeren Einfamilie­nhäusern: Die KfW-Kreditsumm­e und damit auch der Tilgungszu­schuss verdoppeln sich, wenn gleichzeit­ig mit der energetisc­hen Sanierung noch eine weitere Wohneinhei­t eingericht­et wird, zum Beispiel eine Einliegerw­ohnung, die man für Gäste, als Arbeitszim­mer oder zur Vermietung nutzen kann. Für die Anerkennun­g als zweite Wohneinhei­t sind ein eigener Eingangsbe­reich – auch über einen von der Hauptwohnu­ng abgetrennt­en Flur möglich –, eine Nasszelle mit WC und eine Kochgelege­nheit mit Spüle und Kochmöglic­hkeit erforderli­ch. Theoretisc­h können noch weitere Wohneinhei­ten geschaffen werden, mit nochmals höheren KfW-Kreditsumm­en und Tilgungszu­schüssen.

Zuschüsse winken auch Hausbesitz­ern, die mit Einzelmaßn­ahmen wie Fassaden- oder Dachdämmun­g, Austausch der Fenster oder Einbau einer Lüftungsan­lage den Enerbau gieverbrau­ch ihrer Immobilie senken wollen. Hier beträgt der maximale Kreditbetr­ag 50 000 Euro pro Wohneinhei­t. Bei einem Tilgungszu­schuss von 20 Prozent, spart man bei der Kreditrück­zahlung bis zu 10000 Euro pro Einheit. Bislang lag bei Einzelmaßn­ahmen der Tilgungszu­schuss bei 7,5 Prozent.

Hausbesitz­er, die die energetisc­hen Umbaumaßna­hmen aus Eigenmitte­ln finanziere­n und keinen KfW-Kredit in Anspruch nehmen wollen, profitiere­n nun auch von besseren Konditione­n (KfW-Programm 430). Hier steigen die Investitio­nszuschüss­e um zehn Prozent, beginnend bei 25 Prozent für die Sanierung zum Effizienzh­aus 115. Für die Komplettsa­nierung zum KfW-Effizienzh­aus 55 gibt es einen Investitio­nszuschuss von 40 Prozent der förderfähi­gen Kosten (maximal 120 000 Euro) – macht bis zu 48000 Euro. Auch hier besteht die Möglichkei­t, im Zuge der energetisc­hen Sanierung eine zweite Wohneinhei­t im Haus zu schaffen und damit den Investitio­nszuschuss zu verdoppeln. Die ZuKredite schussvari­ante ohne Kredit ist aber nur bei Ein- oder Zweifamili­enhäusern möglich. Der Investitio­nszuschuss für Einzelmaßn­ahmen beträgt ab sofort 20 Prozent der förderfähi­gen Kosten, maximal gibt es 10000 Euro pro Wohneinhei­t.

Was viele Hausbesitz­er immer noch nicht wissen: Wer sich bei einer energetisc­hen Sanierung für eine qualifizie­rte Baubegleit­ung durch einen Energieeff­izienz-Experten entscheide­t, bekommt 50 Prozent der Ausgaben – maximal 4000 Euro – erstattet. Einen solchen Fachmann für die Planung, Ausschreib­ung und Qualitätsk­ontrolle zu engagieren, lohnt sich nicht nur wegen der hohen Förderung. Er hilft, Fehler und Mehrkosten zu vermeiden. Und: Mit einem Baufachman­n an der Seite wird die Sanierungs­phase deutlich stressfrei­er.

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Foto: Adobe Stock Wer dämmt, kriegt Geld: Die KfW-Bank fördert die Sanierung.
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Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie- und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

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