Aiwanger in der Klemme
Dass Hubert Aiwanger, seines Zeichens oberster Chef aller Freien Wähler und seit 14 Monaten auch stellvertretender Ministerpräsident, manchmal falsch verstanden wird, liegt entgegen landläufiger Meinung nicht nur an seinem urwüchsigen niederbayerischen Dialekt. Manchmal sagt er auch Sachen, die man so oder so verstehen kann – nicht selten zur Freude der politischen Konkurrenz.
Seine Forderung, „die öffentliche Hand“solle Wirten und Schaustellern bei den steigenden Sicherheitskosten auf Volksfesten unter die Arme greifen, nahm der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) jedenfalls als Steilvorlage. Er unterstütze, so Reiters schelmische Replik, „ausdrücklich, dass der Freistaat für die Kosten der Terrorabwehr aufkommen will“.
So, wie Reiter seine Forderung auslegt, will Aiwanger es allerdings nicht gemeint haben. „Die öffentliche Hand“, so schiebt er nach, das seien schließlich auch die Städte und Gemeinden. Sie sollten seiner Ansicht nach dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger weiterhin angstfrei Bier trinken, Hendl essen und Karussell fahren können. Ums Oktoberfest sei es ihm dabei gar nicht gegangen, sondern um die Rettung der vielen kleinen Volksfeste auf dem Land.
Damit freilich sitzt Aiwanger endgültig in der Klemme, weil weder Bürgermeister noch der Koalitionspartner CSU weiteres Geld lockermachen wollen.