Wie sich Schwaben zusammenfügt
Programme So vielfältig sieht das Kulturjahr 2020 in den Museen und Veranstaltungssälen des Bezirks aus. Oberschönenfeld hat das Tier zum Fressen gern. Maihingen betrachtet die Honigmacher. Illerbeuren hält Ziegentag
Tierisch wird das Ausstellungsjahr 2020 in den Museen des Bezirks Schwaben. In nahezu allen Häusern stehen die Mitgeschöpfe im Mittelpunkt – aber auch unser zwiespältiges Verhältnis zu den Tieren.
● Museum Oberschönenfeld „Zum Fressen gern?“heißt es hier vom 29. März bis 4. Oktober. Um den besten Freund des Menschen, verhätschelt mit Spielzeug, geht es ebenso wie um die ausgebeutete Arbeitsleistung von Kuh und Pferd sowie um das, was von den Tieren schließlich als Leibspeise auf dem Teller landet. Museumsleiterin Beate Spiegel verspricht eine abwechslungsreiche, zum Nachdenken anregende Schau. Dazu passt die Tier-Kunst in der Schwäbischen Galerie von Matthias Hirtreiter und Hanne Kroll.
● Museum Kulturland Ries „Die Honigmacher“stehen vom 1. April bis
25. Oktober in Maihingen im Zentrum. Museumsleiterin Ruth Kilian weiß, dass die Beziehungen von Biene und Mensch bis in die Steinzeit zurückreichen. Wie leben die Bienen eigentlich? Und wie kommt der Honig von der Blüte über den Imker bis ins Glas? Zudem dürfen die Museumsbesucher vom 29. April bis 25. Oktober den „Lebensraum Kleingewässer und Feuchtgebiete“in Fotos von Helmut Partsch erkunden.
● Hammerschmiede und Stockerhaus Naichen Dem „Leben in und an der Kammel“spürt von 10. Mai bis 8. November das Mühlenmuseum in Mittelschwaben nach. Das „krumme Wasser“ist Lebensraum für Fische, Vögel und Säugetiere, Taktgeber für Handwerk und Industrie sowie Familien- und Freizeitregion.
● Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren Hier geht’s immer tierisch zu dank der alten Haustierrassen wie Zaupelschaf, Augsburger Hühner und Allgäuer Braunvieh. Es gibt heuer aber auch die Ziegentage (6./7. Juli), die Fledermausnacht (29. August) und den Leonhardiritt (8. November). Die stellvertretenden Museumsleiterin Gudrun Thiel stellt außerdem in Aussicht, dass im Herbst die historische Holzsägemühle aus Hettisried im Oberallgäu wiederaufgebaut in Betrieb geht.
● Schloss Höchstädt Es verwandelt sich vom 1. April bis 4. Oktober in ein richtiges Märchenschloss. Es rapunzelt im Turm, froschkönigt am Brunnen und hänselt und gretelt im Märchenwald. Mit den „Märchenhaften Kinderbuch-Helden“heißt es abtauchen in fantastische Welten. Kuratorin Stefanie Kautz hat sich drumherum auch Einiges für Familien und Ferien einfallen lassen.
Schloss Höchstädt ist auch ein besonderer Konzertort. Beethovens Klänge werden in allen drei Aufführungen ihren Platz haben – schon wegen der Kurzkompositionen der Berufsfachschule für Musik Krumbach. Am 25. April spielt hier die Pianistin Krisztina Fejes, die Ungarin mit Technik und Temperament. Das Minguet Quartett setzt am 16. Mai einen Glanzpunkt und am 26. September gibt’s Cello-Klaviersonaten mit dem jungen Solisten Andreas Schmalhofer und Yu Nitahara. ● Volksmusikberatung Schwaben Sowohl die gute alte Tanzlmusik, der Hoigarta und das Passionssingen als auch die wilde Volksmusik mit ihren waghalsigen Genregrenzüberschreitungen
haben im Programm Platz, seien es die Liadhaber in Roggenburg (14. März), Quetschendatschi in Wettenhausen (21. März) oder die Formation ScheinEilig in Thierhaupten (23. Mai). Für junge Musikanten bietet Volksmusikberater Christoph Lambertz ein Erlebniswochenende, das eigene Instrument entsteht im Raffele-Baukurs. Nicht zu kurz kommt das Bayerisch Tanzen in Augsburg im Café Himmelgrün und im Augustanasaal sowie der monatliche interkulturelle Musikertreff in Augsburg.
● Trachtenkultur-Beratung Schwaben Mutige Männer sucht Monika Hoede für einen Nähkurs am Vatertag. Ein Hemd oder eine Weste können in drei Tagen (21. bis 23. Mai) entstehen. Vom 14. bis 19. April findet sogar eine ganze Trachtenwerkwoche statt. Ohnehin ist das Programm voller Nähkurse, Stoffdruck und Knopfmacherei.
● Schwäbisches Jugendsinfonieorchester Zweimal im Jahr erarbeitet dieses Auswahlensemble ein niveauvolles Konzertprogramm. Im Frühjahr geht’s um Schicksal mit Schostakowitsch und Tschaikowsky, im Herbst erklingt Beethovens Fünfte zusammen mit Mahler und Kagel unter dem Titel „Helden“.
● Bezirksheimatpflege Schwaben Auf dem Amateurtheater liegt heuer ein Schwerpunkt – seien es 30 Jahre Schwäbische Theatertage (18./19. September) oder die drei Amateurtheaterseminare. Die Heimatpflege blickt besonders auf „Mühlen, Kraftwerke, Wasserbauten. Die Regulierung von Flüssen und Gewässern“(1./2. April, Irsee).
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Jahresprogramm unter www.bezirkschwaben.de oder kostenlos anzufordern: Hafnerberg 10, 86152 Augsburg
Im Museum Oberschönenfeld geht es um Mensch und Tier.