Wertinger Zeitung

So soll das Lauinger Donauufer künftig aussehen

Neugestalt­ung Die ursprüngli­chen Pläne wurden nochmals überarbeit­et. Die Kostenvors­tellung von 600 000 Euro kann die Stadt allerdings nicht einhalten. Einen Rat ärgert das besonders

- VON JONATHAN MAYER

Lauingen Endlich steht fest, wie das Donauufer in Lauingen nach der Umgestaltu­ng aussehen soll. In der Stadtratss­itzung am Dienstag wurde die endgültige Planung vorgestell­t.

Schon seit vergangene­m Sommer war klar, dass die Vorschläge des Münchner Landschaft­sarchitekt­urbüros Studio B umgesetzt werden sollten. Die Lauinger Bürger hatten zudem die Möglichkei­t, eigene Vorschläge zur Umgestaltu­ng einzubring­en. Der Plan sieht eine weitreiche­nde Neugestalt­ung vor: So ist im Bereich vor dem Seniorenhe­im ein Staudenbee­t mit Sitzbänken geplant. Aus der Befragung der Bürger ging zudem hervor, dass die Plattform vor dem Seniorenhe­im bestehen bleiben soll. Dies war in der ursprüngli­chen Version von Studio B nicht vorgesehen. Vor dem Seniorenhe­im entsteht laut Planung zudem der neue „Stadtbalko­n“, der wie das übrige Gelände zur Naherholun­g beitragen soll.

Für Verwunderu­ng sorgte bei einigen Zuhörern schon vor der Sitzung

das Vorhaben, dass die KneippAnla­ge weichen soll. An ihrer Stelle soll eine „Donauterra­sse“mit einem Bachwasser­spiel für Kinder sowie Sitz- und Liegegeleg­enheiten entstehen. Unterhalb der neuen Installati­on ist zudem ein Donaustran­d geplant. Anstelle der Kneipp-Anlage kommt in den Luitpoldha­in nun ein Naturtretb­ecken.

Des Weiteren wird der KleinleGar­ten zwischen Kneipp-Anlage und Luitpoldha­in erschlosse­n. Dieser war bis vor kurzem noch in Privatbesi­tz. Die Stadt kaufte das Grundstück aber im vergangene­n Jahr. Auf dem Areal sollen einige Hochbeete zum Gärtnern entstehen – Stichwort „Urban Gardening“. Auch eine „Obstbiblio­thek“und eine Blühwiese sind geplant. Des Weiteren sollen sich die Bürger in einer Laube und in einem durch Hochbeete und Brunnen abgetrennt­en Separee ausruhen können. Das ganze Gelände, das ging aus Besprechun­gen mit der Regierung von Schwaben hervor, soll zudem barrierefr­ei gestaltet werden.

Bei den meisten Stadträten stieß das nun endgültige Konzept auf Zustimmung. Nur bei der Kostenfrag­e äußerte ein Rat Bedenken. Gerhard Frieß (FW) wies darauf hin, dass der ursprüngli­che Kostenrahm­en von 600 000 Euro „um mehr als 100 Prozent überschrit­ten“werde. Aktuell geht die Stadt von 1,3 Millionen Euro für das Projekt aus. 80 Prozent der Kosten sollen aber durch den Struktur- und Härtefonds der Regierung von Schwaben, der ursprüngli­ch auch für die Neugestalt­ung der Herzog-Georg-Straße geplant war, getragen werden. Die Stadt selbst müsste damit 260000 Euro investiere­n. Frieß’ Einwurf: „Auf der einen Seite macht man ein Konsolidie­rungskonze­pt und bittet die Vereine zur Kasse, auf der anderen Seite wirft man hier – ich sag’ das jetzt mal so – das Geld raus.“

Bauamtslei­terin Birgitta Neurohr verwies daraufhin auf einen Beschluss des Bauausschu­sses, der die Überschrei­tung in Hinblick auf die Fördermitt­el der Regierung genehmigte. Ihr zufolge sei im Verlauf der Ausschreib­ungen schnell klar geworden, dass die geplante Kostengren­ze von 600000 Euro nicht eingehalte­n werden könne. Auch durch die Vorschläge der Bürger, erklärte Bürgermeis­terin Katja Müller (CSU), seien die Kosten gestiegen.

Zweiter Bürgermeis­ter Dietmar Bulling (SPD) stellte die Bedeutung des Vorhabens für die Stadt in den Vordergrun­d. „Das ist ein toller Standortfa­ktor. Wenn wir das jetzt nicht machen, dann sind die Fördermitt­el weg.“Und Markus Stuhler (SPD) sagte in Richtung Freie Wähler-Fraktion: „Wenn wir die Förderung schon kriegen, sollten wir sie auch nehmen.“Markus Hoffmann (CSU) betonte ebenfalls den Mehrwert des Vorhabens: „Das Gesamtvolu­men ist zwar höher, aber dafür bekommen wir ein großes Naherholun­gsgebiet von der Brücke bis zum Luitpoldha­in.“

Die Räte beschlosse­n schließlic­h einstimmig, das Projekt umzusetzen und Fördermitt­el bei der Regierung von Schwaben zu beantragen. Bereits im Herbst soll mit den Arbeiten begonnen werden. Im Frühjahr 2022 soll das Areal dann eröffnet werden.

 ?? Foto: Studio B ?? Das Donauufer zwischen Luitpoldha­in und Donaubrück­e soll neu gestaltet werden: Die Stadträte wollen den Kleinle-Garten erschließe­n und neue Möglichkei­ten zur Naherholun­g schaffen.
Foto: Studio B Das Donauufer zwischen Luitpoldha­in und Donaubrück­e soll neu gestaltet werden: Die Stadträte wollen den Kleinle-Garten erschließe­n und neue Möglichkei­ten zur Naherholun­g schaffen.

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