So soll das Lauinger Donauufer künftig aussehen
Neugestaltung Die ursprünglichen Pläne wurden nochmals überarbeitet. Die Kostenvorstellung von 600 000 Euro kann die Stadt allerdings nicht einhalten. Einen Rat ärgert das besonders
Lauingen Endlich steht fest, wie das Donauufer in Lauingen nach der Umgestaltung aussehen soll. In der Stadtratssitzung am Dienstag wurde die endgültige Planung vorgestellt.
Schon seit vergangenem Sommer war klar, dass die Vorschläge des Münchner Landschaftsarchitekturbüros Studio B umgesetzt werden sollten. Die Lauinger Bürger hatten zudem die Möglichkeit, eigene Vorschläge zur Umgestaltung einzubringen. Der Plan sieht eine weitreichende Neugestaltung vor: So ist im Bereich vor dem Seniorenheim ein Staudenbeet mit Sitzbänken geplant. Aus der Befragung der Bürger ging zudem hervor, dass die Plattform vor dem Seniorenheim bestehen bleiben soll. Dies war in der ursprünglichen Version von Studio B nicht vorgesehen. Vor dem Seniorenheim entsteht laut Planung zudem der neue „Stadtbalkon“, der wie das übrige Gelände zur Naherholung beitragen soll.
Für Verwunderung sorgte bei einigen Zuhörern schon vor der Sitzung
das Vorhaben, dass die KneippAnlage weichen soll. An ihrer Stelle soll eine „Donauterrasse“mit einem Bachwasserspiel für Kinder sowie Sitz- und Liegegelegenheiten entstehen. Unterhalb der neuen Installation ist zudem ein Donaustrand geplant. Anstelle der Kneipp-Anlage kommt in den Luitpoldhain nun ein Naturtretbecken.
Des Weiteren wird der KleinleGarten zwischen Kneipp-Anlage und Luitpoldhain erschlossen. Dieser war bis vor kurzem noch in Privatbesitz. Die Stadt kaufte das Grundstück aber im vergangenen Jahr. Auf dem Areal sollen einige Hochbeete zum Gärtnern entstehen – Stichwort „Urban Gardening“. Auch eine „Obstbibliothek“und eine Blühwiese sind geplant. Des Weiteren sollen sich die Bürger in einer Laube und in einem durch Hochbeete und Brunnen abgetrennten Separee ausruhen können. Das ganze Gelände, das ging aus Besprechungen mit der Regierung von Schwaben hervor, soll zudem barrierefrei gestaltet werden.
Bei den meisten Stadträten stieß das nun endgültige Konzept auf Zustimmung. Nur bei der Kostenfrage äußerte ein Rat Bedenken. Gerhard Frieß (FW) wies darauf hin, dass der ursprüngliche Kostenrahmen von 600 000 Euro „um mehr als 100 Prozent überschritten“werde. Aktuell geht die Stadt von 1,3 Millionen Euro für das Projekt aus. 80 Prozent der Kosten sollen aber durch den Struktur- und Härtefonds der Regierung von Schwaben, der ursprünglich auch für die Neugestaltung der Herzog-Georg-Straße geplant war, getragen werden. Die Stadt selbst müsste damit 260000 Euro investieren. Frieß’ Einwurf: „Auf der einen Seite macht man ein Konsolidierungskonzept und bittet die Vereine zur Kasse, auf der anderen Seite wirft man hier – ich sag’ das jetzt mal so – das Geld raus.“
Bauamtsleiterin Birgitta Neurohr verwies daraufhin auf einen Beschluss des Bauausschusses, der die Überschreitung in Hinblick auf die Fördermittel der Regierung genehmigte. Ihr zufolge sei im Verlauf der Ausschreibungen schnell klar geworden, dass die geplante Kostengrenze von 600000 Euro nicht eingehalten werden könne. Auch durch die Vorschläge der Bürger, erklärte Bürgermeisterin Katja Müller (CSU), seien die Kosten gestiegen.
Zweiter Bürgermeister Dietmar Bulling (SPD) stellte die Bedeutung des Vorhabens für die Stadt in den Vordergrund. „Das ist ein toller Standortfaktor. Wenn wir das jetzt nicht machen, dann sind die Fördermittel weg.“Und Markus Stuhler (SPD) sagte in Richtung Freie Wähler-Fraktion: „Wenn wir die Förderung schon kriegen, sollten wir sie auch nehmen.“Markus Hoffmann (CSU) betonte ebenfalls den Mehrwert des Vorhabens: „Das Gesamtvolumen ist zwar höher, aber dafür bekommen wir ein großes Naherholungsgebiet von der Brücke bis zum Luitpoldhain.“
Die Räte beschlossen schließlich einstimmig, das Projekt umzusetzen und Fördermittel bei der Regierung von Schwaben zu beantragen. Bereits im Herbst soll mit den Arbeiten begonnen werden. Im Frühjahr 2022 soll das Areal dann eröffnet werden.